Radevormwald Bald wieder genug Strom für Wülfing

Radevormwald · RWE hat den Auftrag, für den städtischen Teil im Wülfing-Komplex eine eigene Stromversorgung aufzubauen. Die Arbeiten beginnen zeitnah. Auch für andere Projekte ist die Stadt mit Privateigentümer Uwe Bartels im guten Gespräch.

 Für das Wülfingmuseum ausgewiesen sind 36 Stellplätze an verschiedenen Stellen auf dem Gelände. Der abgebildete Platz dient als Parkplatz und als Fläche für Veranstaltungen. Er soll in diesem Jahr offiziell übergeben werden.

Für das Wülfingmuseum ausgewiesen sind 36 Stellplätze an verschiedenen Stellen auf dem Gelände. Der abgebildete Platz dient als Parkplatz und als Fläche für Veranstaltungen. Er soll in diesem Jahr offiziell übergeben werden.

Foto: Dörner (Archiv)

Seit Februar ist die Stromversorgung in Teilen des städtischen Wülfing-Komplexes unterbrochen. Ausgangspunkt ist ein Defekt an der Turbine, die einem Privatunternehmer gehört. "Jetzt bekommen wir eine komplett eigene Stromversorgung", sagte Burkhard Klein von der Bauverwaltung nach Gesprächen mit Wülfing-Investor Uwe Bartels. Mit Hilfe dieser Leitungen sollen nicht nur das Museum, sondern auch die gewerblichen Teile versorgt werden. Eine Einheit ist seit 2011 vermietet, eine weitere wird gerade aus gebaut und soll spätestens Anfang 2014 bezogen werden.

Die Zukunft des Wülfing-Projektes hat die zuständige Dezernentin zuletzt in einem Referat auf Anfrage der AL erläutert. Demnach besteht bis zum Ende des Ausbaus (wahrscheinlich 2017) gesichert eine 80-prozentige Förderung des Landes — im Gegensatz zu jüngeren Städtebau- oder Denkmalschutz-Projekten, die wie der Innenstadtumbau nur noch zu 70 Prozent gefördert werden. Insgesamt sind bis zum Ende noch Arbeiten in einer Gesamtsumme von 3,2 Millionen Euro eingeplant. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich demnach auf 640 000 Euro.

Gottlieb erklärte auch, dass seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2007 bei allen Bauabschnitten weniger Mittel ausgegeben worden sind als vorher veranschlagt. 2011 sei der Masterplan Städtebauförderung noch einmal abgespeckt worden. Deshalb gebe es an einigen Stellen auch nur noch eine eingeschränkte Fertigstellung.

Da Besucher-Busse weiterhin nicht auf das Gelände fahren sollen, wird für sie ein sogenannter Auftaktplatz rechts von der Einfahrt zum Gelände über den Obergraben favorisiert. "Da die Fläche nicht in unserem Eigentum steht, gibt es Gespräche mit dem Eigentümer", sagt Julia Gottlieb. Möglicherweise käme statt eines Kaufs auch eine Pacht ins Gespräch, dem der Fördergeber zustimmen muss. Für das Museum ausgewiesen sind 36 Stellplätze an verschiedenen Stellen auf dem weitläufigen Gelände.

Unklar war der AL die Flächenaufteilung bei Wülfing. Gottlieb berichtete, dass im zweiten und dritten Obergeschoss des Haupthauses am Obergraben Büroeinheiten von jeweils 270 Quadratmetern Nutzfläche entstehen, im "Dom" gebe es eine weitere Nutzfläche von 180 Quadratmetern. Hinzu kommen im Dachgeschoss drei Wohnungen von jeweils etwa 200 Quadratmetern. In der Schlosserei, der der Stadt zum Teil gehört, sind zwei Wohneinheiten im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss geplant. Gottlieb erklärte, dass Loftwohnungen in Verbindung mit Büronutzung als "Wohnen und Arbeiten unter einem Dach" derzeit sehr gefragt seien. Es gebe bereits regelmäßig Nachfragen nach diesen Mietobjekten. Stellung bezog die Baudezernentin zu den zu erwartenden Einnahmen. Die Mieteinnahmen dürfen nur dazu dienen, die jährlichen Unterhaltskosten abzudecken. Mehreinnahmen müssten begründet sein, sonst würden sie vom Land zurückgefordert als Ausgleich für vorher gezahlte Förderung. "Es ist aber durchaus möglich, Rückstellungen für Sanierungsarbeiten zu bilden, wenn diese darstellbar sind", sagte Gottlieb. Teile der Ausgaben für Wülfing hat der Rat inzwischen mit einem Sperrvermerk versehen lassen. Der Fachbereich Rechnungsprüfung soll die Projektbegleitung (ab 2014) prüfen, damit die städtischen Mittel freigegeben werden können.

(RP/rl)
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