Neuss Scheibenschütze neuer Oberst in Weckhoven

Neuss · Die Bürgerschützen aus Weckhoven marschieren unter neuem Kommando. Johannes Steinhauer (47), der schon in diesem Jahr den erkrankten Toni Dicken an der Spitze des rund 700 Köpfe zählenden Regimentes vertreten hatte, wurde von der Mitgliederversammlung jetzt offiziell ins Amt gewählt. Der "Honorar-Oberst", wie er sich selber bezeichnete, wird ein "ordentlicher".

 Johannes Steinhauer tritt die Nachfolge von Toni Dicken an.

Johannes Steinhauer tritt die Nachfolge von Toni Dicken an.

Foto: NGZ

Die Voll- und Abrechnungsversammlung der Bürgerschützen war für Toni Dicken die Bühne, um sich in seiner Abschiedsrede bei den Schützen für ihr jahrelanges Vertrauen zu bedanken. Im Februar war der 60-Jährige erkrankt – und ist es noch. Vier Jahre war Dicken Oberst im Ort, 16 weitere diente er als Adjutant in der Korpsspitze, nun geht er in seinen Zug zurück.

Dickens Vorschlag für seine Nachfolge war Johannes Steinhauer, seit vier Jahren Adjutant. Der erhielt sofort die Zustimmung des "schwarzen Vorstandes", wie Schriftführer Peter Vogt bestätigt, und dann die der Mitglieder. Zu seinem Adjutanten ernannte der Scheibenschütze Steinhauer den Jäger Godehard Fässer vom Zug "Paul un Jupp". Den hatte er über das Reiten kennengelernt.

Steinhauer ist seit 30 Jahren Schütze im Ort. Mit seinen Spielgefährten aus der Kinderzeit gründete er den Zug "Mer mache alles möt". Damit wurde der Schützenzug die verbindende Klammer, die die Jungs aus der Nachbarschaft zusammenhält. 16 Köpfe zählt der Zug, und nur noch jeder Dritte davon lebt heute noch im Ort.

Steinhauer selbst wuchs in Weckhoven auf, verließ den Ort aber schon 1984. Heute lebt er mit Familie in Hoisten. Bei den Weckhovener Schützen aber blieb er immer aktiv – und machte "Karriere": 1990-1992 Adjutant bei den Scheibenschützen, 1992-2008 Major der Scheibenschützen, seit 2006 Regimentsadjutant.

Als Schütze erfahren, kam Steinhauer erst vor einigen Jahren durch seine Familie zum Pferd – und ein Oberst muss ja reiten. Beim Urlaub auf dem Bauernhof saß er 2003 zum ersten Mal im Sattel, inzwischen ist Steinhauer Besitzer eines eigenen Pferdes. Der Maschinenbau-Ingenieur ist seit 2006 bei den Stadtwerken beschäftigt und koordinierte unter anderem die Arbeiten zur Neugestaltung des Hauptstraßenzuges.

Während die Mitglieder Peter Vogt (2. Schriftführer), Christian Kowark (1. Kassierer) und Martin Kluth (Archivar) in ihren Ämtern bestätigten, musste die Versammlung für den Posten des Vizepräsidenten eine Neubesetzung finden. Gewählt wurde Stefan Steinhauer (45), Bruder des neuen Obristen. Er folgt im Amt auf Dieter Moll, der nach vier Jahren im Vorstand aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren wollte. Der neue Vizepräsident ist seit 2004 Mitglied der Weckhovener Scheibenschützen und dort Pressewart.

(NGZ)
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