Neuss Norfer scheitern an Badminton-Weltrekord

Neuss · Das Guinness-Buch der Rekorde bleibt ohne neuen Neusser Eintrag. Die Teilnehmer reichten, aber der Ballwechsel wollte nicht gelingen.

 Der stellvertretende Bürgermeister Jörg Geerlings, der als offizieller Pate den Versuch bezeugte, schwang auch selbst den Schläger.

Der stellvertretende Bürgermeister Jörg Geerlings, der als offizieller Pate den Versuch bezeugte, schwang auch selbst den Schläger.

Foto: woi

Es blieb spannend bis zur letzten Minute, aber am Ende mussten die Badminton-Spieler vom TSV Norf ihren Rekordversuch aufgeben. Mit dem Versuch, in das Guinness-Buch der Rekorde zu kommen, reihten sich die Sportler in eine Reihe Neusser ein, die mit schrägen Ideen oder sportlichen Leistungen in die Rekordsammlung einziehen wollten. Mit dem längsten Selfie-Stick, einem an einer Klebestelle schwebenden Lkw und einer Schwimmstaffel war man in der Quirinus-Stadt bereits erfolgreich.

Am Wochenende versuchten sich die Freunde des Badminton an ihrem Rekord. Die Aktiven des TSV Norf hatten alle Freunde des Sports in die Dreifachhalle am Gymnasium Norf eingeladen. Sie wollten die meisten Teilnehmer an einer Badminton-Rallye aufbringen. Der bisherige Rekord liegt bei 123 Teilnehmern, die sich je einmal den Ball zuspielten. Die Idee zu dem "Riesen Rundlauf" hatte Trainer Sven Growe: "Etwas badmintonverrückt muss man schon sein, einige haben den Termin auf dem Weg zu Ligaspielen eingeschoben."

Damit der mögliche Rekord auch die Jury des Guinness-Buch der Rekorde überzeugen konnte, wurden die Versuche gefilmt, jeder trug seine Nummer gut sichtbar und die Reihenfolge musste eingehalten werden. Als offizielle Paten, die den Versuch bezeugten, waren Waltraud Beyen als Stadtverordnete und der stellvertretende Bürgermeister Jörg Geerlings, der den Schläger auch gern in seiner Freizeit schwingt. "Auch wenn es nicht geklappt hat, ist das eine schöne Aktion, schließlich wurden viele Menschen mobilisiert", erklärte Geerlings. Zu Beginn des Norfer Versuchs sah alles danach aus, als ob nicht genügend Spieler in die Dreifachhalle am Gymnasium gekommen waren. Aber die Sportler konnten kurzfristig noch einige Spieler akquirieren. Vom Juniorspieler, bis zu erfahrenen Mannschaftsspielern war alles dabei. Schließlich war klar, dass 128 angemeldete Teilnehmer erreicht waren. Damit war aber nur die erste Hürde genommen. Jetzt musste der Ballwechsel mit mindestens 124 verschiedenen Spielern ohne Fehler über die Bühne gehen. Es war Schlange stehen angesagt, dann musste der eine Schlag sitzen. Das Motto von Sven Growe war: Weniger Badminton, mehr Strandfederball. Aber trotz intensivem Warmspielen und einem System, in dem die Vereinsspieler auf der einen Seite agierten und die weniger geübten auf der anderen, schlichen sich immer wieder Fehler ein und der Ball lag auf dem Boden. Aber die Norfer nahmen es olympisch, schließlich war dabei sein alles. Der beste Durchgang brach nach 83 Ballberührungen ab, aber keiner ließ den Kopf hängen. Ideengeber und Trainer Sven Growe war mit der Aktion zufrieden, schließlich war es gelungen, Freunde des Sports zusammen zu bringen. Noch dazu ist jetzt der sportliche Ehrgeiz geweckt: "Beim nächsten Versuch sind wir noch besser vorbereitet."

Dabei sind schon einige Neusser im Guinness-Buch der Rekorde vertreten. Im Jahr 2000 gelang dem Neusser Schwimmverein ein Rekord in der 1000x100-Meter-Staffel. Die Kleber-Profis von 3M hingen 2008 gleich einen ganzen LKW an eine einzige Klebestelle und just im vergangenen Jahr konnte Hobby-Fotograf Wolfgang Lübke einen Rekord-Selfie-Stick in Betrieb nehmen. Die Badminton-Spieler des TSV Norf werden wohl einen zweiten Versuch machen müssen, wenn sie sich noch ins Guinness-Buch der Rekorde spielen wollen. Der sportliche Ehrgeiz ist jetzt geweckt.

(NGZ)
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