Neuss Lernen in den Sommerferien

Neuss · Wenn die Versetzung ins nächste Schuljahr nur noch über eine Nachprüfung zu schaffen ist, heißt das für die Schüler: Büffeln in den Ferien. Doch die Möglichkeiten effizient zu lernen sind auch in Neuss zahlreich. Eine Übersicht.

Der Freitag kommender Woche markiert für die Schüler den Beginn des Sommers. Dann gibt es Zeugnisse und danach sechs Wochen Ferien, ohne Schulbücher und Hausaufgaben. Doch einige Schüler müssen weiterlernen, nämlich diejenigen, bei denen die Versetzung gefährdet ist. Sie haben bereits einen Blauen Brief nach Hause bekommen. Für sie heißt es am Ende der Ferien: Nachprüfung. Bei der mündlichen und je nach Fach auch schriftlichen Prüfung können sich die Schüler um eine Note verbessern, um die Versetzung noch zu schaffen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten.

Schulintern Die Schulleiter raten, sich immer zuerst mit dem Lehrer in Verbindung zu setzen, in dessen Fach nachgeprüft wird. "Oft haben die Kollegen konkrete Hinweise, welche Themen wichtig sind", sagt Emmy Tressel, Schulleiterin des Marie-Curie-Gymnasiums. "Viele Lehrer haben Kontakt zu Förder- und Nachhilfeeinrichtungen und könnten bei Bedarf vermitteln."

Förderkurse Von vielen Neusser Schulleitern empfohlen werden die städtischen Förderkurse, die es seit 1976 gibt. "Mit diesem sehr intensiven Training haben wir gute Erfahrungen gemacht", sagt Gerhard Kath, Schulleiter des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums. Die Förderkurse im Sommer laufen vom 30. Juli bis 16. August, von Montag bis Donnerstag, 9 bis 10.30 Uhr oder 10.30 bis 12 Uhr. "50 bis 75 Prozent derjenigen, die bei uns die 24 Unterrichtseinheiten besuchen, schaffen die Versetzung", sagt Ingo Habermann, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts. Das Amt wählt das Personal für die Kurse aus: "Das sind in der Regel Lehrer, pensioniert, im Mutterschutz oder sogar noch tätig, hin und wieder auch Lehramtsstudenten", sagt Habermann.

Nachhilfeinstitute Der private Nachhilfemarkt boomt in Deutschland (siehe Info). In Neuss gibt es etwa die traditionell weit verbreitete Schülerhilfe sowie den Studienkreis Neuss. Deutschlandweit gibt es eine Reihe von Nachhilfeportalen, bei denen die Lehrer ihre Eignung nachweisen müssen, etwa tutoria.de und tutorwatch.de. Dabei werden Nachhilfegebende mit -suchenden in Kontakt gebracht. Doch die Preise variieren stark: Sie reichen je nach Lehrer, Ort und Gruppen- oder Einzelkursus von rund zehn Euro für eine Stunde bis zu um die 30 Euro.

Allein lernen "Wichtig ist, dass die Schüler erstmal ein bis zwei Wochen abschalten, bevor es wieder ans Lernen geht", sagt Klaus Killich, Leiter des Gymnasiums Norf. Er hält es auch für sinnvoll, allein zu lernen. "Es ist ja das Ziel, dass ich der Schüler allein systematisch erarbeitet, was ihm bislang gefehlt hat. Dann ist ja auch die Chance größer, dass man im nächsten Jahr nicht wieder die gleiche Situation hat." Aber auch Mitschüler und Freunde könnten dabei helfen.

(NGZ)
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