Neuss Klassiknacht mit Liebesschmerz

Neuss · Romantisch und dramatisch geht es im Rosengarten beim Konzert mit der Kammerakademie zu. Chefdirigent Lavard Skou-Larsen hat Kompositionen unter dem Motto "Unerfüllte Liebe" zusammengestellt.

 Im vergangenen Jahr war's kühl im Rosengarten. Am Freitag soll es wärmer werden, der Regen zum Abend hin abklingen.

Im vergangenen Jahr war's kühl im Rosengarten. Am Freitag soll es wärmer werden, der Regen zum Abend hin abklingen.

Foto: 3M

Zwölf Mal ist es gut gegangen, und auch für die 13. Veranstaltung lassen sich die Organisatoren trotz der angeblichen Unglückszahl den Optimismus nicht nehmen: Wenn die Musik einsetzt, wird sich jede dunkle Wolke verziehen. Zumindest nicht ausregnen. Das hat bisher noch immer geklappt: "Es konnte nachmittags regnen und manchmal bis kurz vor Beginn des Konzerts — mit dem ersten Ton hat es immer aufgehört", sagen Peter Rebig von Neuss Marketing und Manfred Kremer von 3M.

Die beiden sind die tragenden Personen hinter den Kulissen der Klassiknacht im Rosengarten, denn die städtische Tochter Neuss Marketing ist Veranstalter (und Rebig der Chef) und 3M der Sponsor (und Kremer der Unternehmenssprecher). Nicht ohne Stolz betont Kremer zudem, dass 3M seit Beginn an dabei ist: "Wir wollten mit dem Konzert im Rosengarten ein Klassik-Event schaffen, das den Besucher nichts kostet", sagt er, und das wurde bis heute durchgehalten.

Wenngleich die Besucherzahl auch vom Wetter abhängt — an einem lauen Abend können es 6000 sein —, ist der letzte Freitag im Juni für hunderte Neusser ein fester Termin im Kalender, so dass auch jetzt ein frühzeitiges Kommen empfehlenswert ist. Erst recht, wenn es Platz für einen Picknicktisch geben soll. Das 13. Konzert wird zudem vor einem besonders internationalen Publikum stattfinden, denn zurzeit sind viele Delegationen aus den Neusser Partnerstädten am Rhein, die auch die Klassiknacht besuchen werden.

Musikalisch dreht sich alles um die "Unerfüllte Liebe". Wie immer steht die Deutsche Kammerakademie (dkn) auf der Bühne, dieses Mal wieder unter der Leitung ihres Chefdirigenten Lavard Skou-Larsen, der auch das Programm gestaltet hat. "Ich bin sehr für Kontraste", sagt er und hat deswegen im gegensatz zum letztjährigen "Classic goes Pop" romantische und dramatische Kompositionen von Brahms, Verdi, Elgar Bernstein, Puccini, Schostakowitsch und Tschaikowsky ausgesucht. Nur der Anfang passe da nicht ganz rein, gibt er schmunzelnd zu, "aber ich finde den Titel einfach lustig — ,Die verkaufte Braut' von Smetana."

Mit drei Solisten tritt die dkn an, zwei davon kommen aus den eigenen Reihen: die Cellistin Heike Schuch und die Geigerin Jackie Xiao. "Wir sind uns sicher, dass die beiden reif für die große Bühne sind", sagt Orchestermanager Martin Jakubeit, "sie haben das Zeug dazu." Den Gesangspart übernimmt Fausto Reinhart, den Skou-Larsen anerkennend als "Knalltenor" bezeichnet.

Moderiert wird die Veranstaltung von Daniel Finkernagel, der sonst hinter einem Radiomikro sitzt, aber die dkn auch schon von anderen Konzerten kennt. So hat er auch schon durch das Neujahrskonzert der dkn geleitet. Konzertbeginn ist wie immer um 21 Uhr.

(NGZ/rl)
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