Neuss Klubhaus für SVG Weißenberg

Neuss · Der größte Sportverein im Neusser Norden erhält im Jubiläumsjahr für insgesamt zwei Millionen Euro einen neuen Kunstrasenplatz und ein neues Klubheim. Gefeiert wird auf der Anlage im Juni.

 Die Weißenberger Sportler erhalten auch ein neues Klubheim, das so positioniert wird, dass es auch als Lärm-Riegel zum Schutz der Anwohner dient.

Die Weißenberger Sportler erhalten auch ein neues Klubheim, das so positioniert wird, dass es auch als Lärm-Riegel zum Schutz der Anwohner dient.

Foto: privat

Als die "Herren Coßmann und Theißen", so wie sie in der Vereinschronik heißen, im Jahr 1910 innerhalb des Jünglingsvereins eine Turn- und Sportabteilung bildeten, betrieben sie die "raue, brutale und verpönte" Sportart Fußball. Damals konnten sie sich sicher nicht vorstellen, dass ihre Nachfahren hundert Jahre später nicht nur auf Rasen, sondern sogar auf künstlichen grünen Halmen gekickt wird. Das wird die SVG Weißenberg, die in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, bald anbieten können.

Das Versprechen von Politik und Verwaltung steht nämlich im Raum und die notwendigen Finanzmittel sind vorhanden, um dem mitgliederstärksten Sportverein in der Nordstadt endlich vernünftige Spiel- und Trainingsbedingungen im Hubert-Schäfer-Sportpark zu bieten. Allerdings konnte der Zeitplan nicht eingehalten werden. Eigentlich sollte zu den Jubiläumssportwochen Anfang Juni der Kunstrasenplatz feierlich eröffnet werden. "Aber aufgrund von Anwohnerbeschwerden gab es zeitliche Verzögerungen", erklärte SVG-Vorsitzender Dr. Hans-Josef Holtappels. Er betont: "Berechtigte Klagen." Denn der neue Platz sollte ursprünglich zu nahe an den Gärten und Wohnungen von Anliegern gebaut werden. Entsprechende Lärmgutachten der Stadt bestätigten die Belästigungen.

Ab Mitte/Ende Juni wird nun der jetzige Rasenplatz mit Rundlaufbahn in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. Übrig bleibt — "im Einvernehmen mit allen Schulen", so Holtappels — eine 100-Meter-Bahn.

Was in der Freude über den neuen Platz, der den 700 Mitglieder starken Verein weiter wachsen lassen soll, fast vergessen wird, ist der Bau eines neuen Klubheims. SVG-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz: "Eine wirtschaftliche richtige Entscheidung. Denn die Sanierung des jetzigen Klubhauses würde 700 000 Euro kosten, die notwendige Erweiterung weitere 350 000 Euro."

Daher waren sich Stadt, Politik und Verein schnell einig, dass der Bau eines neuen Klubheims sinnvoller ist. Das Gebäude wird auf der Anlage so ausgerichtet, dass es zum Lärmschutz für die Anwohner wird. Ebenso wird ein zwei Meter hoher Schutzwall angelegt. Wenn auch die Mannschaften vom Konrad-Adenauer-Ring zurück "nach Hause" kommen, kann unter den neuen, verbesserten Bedingungen auch der verhängte Aufnahmestopp wieder aufgehoben werden. Davon kann die Jugendabteilung profitieren, die zurzeit 400 Mitglieder hat.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort