Neuss GWG baut an der Fesserstraße neu

Neuss · Auf der Furth werden an drei Stellen neue Pläne zur Schaffung von preiswertem Wohnraum entwickelt. Die GWG bekommt Zustimmung für ihre Idee, eine Baulücke zu schließen. Bauverein will an der Wolberostraße tätig werden.

 Die GWG will an der Fesserstraße die Lücke zwischen ihrem Wohnhaus (l.) und einem Bürohaus (rechts der Garagen) mit Neubauten schließen.

Die GWG will an der Fesserstraße die Lücke zwischen ihrem Wohnhaus (l.) und einem Bürohaus (rechts der Garagen) mit Neubauten schließen.

Foto: A. Woitschützke

Das Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, genießt nicht nur in der Kommunalpolitik derzeit größte Aufmerksamkeit. Auch die großen Akteure am Wohnungsmarkt stellen sich dieser Aufgabe und entwickeln gerade in der Nordstadt besondere Anstrengungen. Dort sind aktuell drei große Vorhaben in Vorbereitung, von denen ein Projekt der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft (GWG) schon am weitesten gediehen ist.

Im Planungsausschuss signalisierte die Politik der GWG Zustimmung zu einem Neubau von 20 Wohneinheiten an der Ecke Römer- und Fesserstraße, von denen 14 öffentlich gefördert werden sollen. Diese Planung ist Element zur Entwicklung eines Quartiers, das auch die Fläche und ein Dienstgebäude der Telekom an der Fesserstraße einschließen soll. Das Telekom-Grundstück will die Firma Corpus Sireo erst im Frühjahr an den Markt bringen, betont GWG-Vorstand Ulrich Brombach, doch wollte man vor dem Einstieg in Kaufverhandlungen klären, ob die Idee der GWG auch in Rat und Verwaltung mehrheitsfähig sind.

Die Reaktionen der Politik waren unterschiedlich, aber immer positiv. Peter Ott (SPD) freut, dass die angestrebte Quote von öffentlich gefördertem Wohnungsbau bei diesem Projekt beachtet wird. Roland Kehl (Grüne) lobt den Vorstoß als gute städtebauliche Entwicklung, denn statt der, so wörtlich, "hässlichen Garagen" entsteht eine geschlossene Blockrandbebauung, so dass dahinterliegend ein geschützter Innenhof entsteht. Und Ingrid Schäfer hob aus CDU-Sicht hervor, dass mit der Eckbebauung, die mit einem Mehrfamilienhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite korrespondiert, eine neue Ortseingangssituation geschaffen wird.

Dort wird die GWG auf jeden Fall bauen. Deren Vorstand hat vom Aufsichtsrat aber auch ein Mandat, um in Kaufverhandlungen für das ehemalige Telekom-Bürogebäude an der Fesserstraße einzusteigen. Ein Teil des Betriebsgeländes allerdings braucht die Telekom auch künftig für technische Einrichtungen, schränkt GWG-Vorstand Stephan Zellnig das Vorhaben ein. Er spricht vom Ankauf des Bürohauses, das eventuell zu einem Wohnhaus mit 14 Wohnungen umzubauen sei, und etwa 2800 Quadratmetern Grundstück. Entscheidet sich die GWG zum Abriss des Bürohauses, könnten - unter Einschluss eines Teils dieser Fläche - gut 50 Wohneinheiten neu entstehen. Teil des GWG-Quartiersplans ist zudem die Sanierung von zwei Mehrfamilienhäusern an der Römerstraße, die zur Hälfte abgeschlossen ist.

Während die Politik diese Planung passieren ließ, wurde ein Vorhaben des Neusser Bauvereins zur weiteren Prüfung zurückgestellt. Der möchte auf einem 4750 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Wolbero- und Alemannenstraße nach Plänen des Architekten Markus Schmale drei- bis viergeschossige Wohnhäuser errichten. So sollen insgesamt 28 Wohnungen entstehen, 75 Prozent davon im besonders knappen Segment der Zwei-Zimmer-Wohnungen. Dieses Vorhaben soll komplett öffentlich gefördert werden, also Mietern mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten bleiben.

Das dritte Vorhaben mit insgesamt etwa 400 Wohneinheiten wird auf dem ehemaligen Werksgelände von Pierburg an der Leuschstraße entstehen. Der Rahmenplan ist ein Jahr alt, das 53 000 Quadratmeter große Gelände aber gerade erst an einen Investor verkauft worden.

(NGZ)
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