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Neuss Dritte Gesamtschule kommt

Neuss · Der Schulausschuss hat gestern mit großer Mehrheit die Errichtung einer dritten Gesamtschule in der Nordstadt beschlossen. Welche genauen Auswirkungen das auf die beiden Realschulen hat, steht noch nicht fest.

 Vor Beginn der Schulausschusssitzung demonstrierten gestern Nachmittag Schüler und Eltern der vier betroffenen Grund- und Realschulen für den Erhalt ihrer Schulen.

Vor Beginn der Schulausschusssitzung demonstrierten gestern Nachmittag Schüler und Eltern der vier betroffenen Grund- und Realschulen für den Erhalt ihrer Schulen.

Foto: A. Woitschützke

Seit gestern Abend, 19.27 Uhr, steht fest, dass Neuss eine dritte, integrative Ganztags-Gesamtschule bekommt. Der Schulausschuss beschloss die Errichtung am Standort Leo-/Frankenstraße in der Nordstadt nach langer, teilweise turbulenter Sitzung mit überwältigender Mehrheit. Nur Achim Rohde (FDP) votierte dagegen. Der entscheidende Beschluss des Stadtrates heute Nachmittag ist reine Formsache.

Daneben gab es weitere Entscheidungen, die nach den Entwicklungen in den vergangenen Tagen keine Überraschungen mehr waren: Die Hauptschule an der Gnadentaler Allee läuft nach und nach aus und wird zum kommenden Schuljahr keine Eingangsklasse mehr bilden. Das gleiche Schicksal trifft auch die Ganztagshauptschule Weißenberg. Dort wird die neue Gesamtschule mit vier Eingangsklassen ab August 2011 starten.

Für Irritationen hatte zu Sitzungsbeginn das Vorgehen der Verwaltung gesorgt, die Auflösung der Hubertusschule und der Barbaraschule von der Tagesordnung zu nehmen. Nach der ersten von zwei Sitzungsunterbrechungen nahm die Verwaltung dann nur ihre Beschlussempfehlung (Auflösung beider Schulen) zurück. Der Schulausschuss nutzte die Gelegenheit, um auf Antrag von Gisela Hohlmann (SPD) den "Wunsch und Willen des Ausschusses zu bekräftigen, beide Schulen zu erhalten".

So klar diese Entscheidungen waren, so verwirrend und diffus war die Diskussion zur Errichtung der neuen Gesamtschule. Denn zwischen Verwaltung einerseits und den Schulpolitikern andererseits bestanden erhebliche Meinungsunterschiede darüber, zu welchen Bedingungen die neue Gesamtschule kommen kann und welche Auswirkungen sie auf die Mildred-Scheel-Mädchenrealschule und Christian-Wierstraet-Realschule haben wird. Während der Sitzung legte die CDU einen eigenen Beschlussvorschlag vor, Bürgermeister Herbert Napp, der erstmals an einer Sitzung des Schulausschusses teilnahm,ließ einen "Kompromiss-Vorschlag" verteilen. Die beiden Vorschläge im Vergleich:

1. Zügigkeit der Gesamtschule CDU: vier / Napp: vier (vorher fünf). Beide: zwei Züge für gymnasialen Zweig.

2. Realschulen CDU: Reduzierung der Christian-Wierstraet-Realschule von drei auf zwei Züge, die Mildred-Scheel-Realschule läuft wie bisher zweizügig weiter. Jeweils frei werdende Räume werden für die Gesamtschule zur Verfügung gestellt. Napp: Vorher: Schließung beider Realschulen. Jetzt Fusion der beiden Realschulen. Die Wierstraet-Realschule soll zwei Züge koedukativ und einen Mädchen-Zug haben. Eltern sollen ihre Mädchen zum nächsten Schuljahr statt an der Scheel- an der Wierstraet-Schule anmelden. Die Schulkonferenzen einigen sich auf einen Schulnamen.

Napp bezeichnete den CDU-Vorschlag als "nicht genehmigungsfähig". Dem widersprach die Union und berief sich auf eigene Zahlenberechnungen. Der Rat soll heute beschließen, dass der CDU-Vorschlag umgesetzt wird, sofern er von der Bezirksregierung als genehmigungsfähig bezeichnet wird. Ansonsten soll der Napp-Plan zum Tragen kommen.

(NGZ)
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