Grevenbroich CDU und SPD befürworten eine dritte Gesamtschule

Grevenbroich · Die beiden großen Ratsfraktionen befürworten die Pläne des Bürgermeisters.

Die SPD-Ratsfraktion unterstützt Bürgermeister Klaus Krützen bei seiner Forderung, eine dritte Gesamtschule in Wevelinghoven zu realisieren und die Diedrich-Uhlhorn-Realschule auslaufen zu lassen. Auch die CDU befürwortet diesen Schritt, signalisiert Fraktionschef Wolfgang Kaiser. Jetzt sollen die Kosten für dieses Projekt ermittelt werden.

„Die Anmeldezahlen der vergangenen beiden Jahre zeigen auf, dass immer noch Schüler an den Gesamtschulen nicht aufgenommen werden können“, sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Daniel Rinkert. „Zudem wird deutlich, dass die Realschule aus eigener Kraft nicht ausreichend Anmeldungen aufweist, um den Fortbestand der Schule dauerhaft zu sichern.“

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und der allgemeinen Tendenz, dass es eine deutliche Präferenz für Gesamtschulen und Gymnasien gibt, sei es richtig, diesen Weg zu gehen, sagt Rinkert. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die SPD bereits im Februar die Verwaltung beauftragt habe, einen Zeitplan für die Entwicklung eines zweigliedrigen Schulsystems - bestehend aus Gymnasien und Gesamtschulen - vorzulegen. „Wir freuen uns daher, dass unsere Forderung nun vom Bürgermeister umgesetzt wird“, sagt Rinkert. „Nur so erreichen wir die beste Ausbildung für unsere Schüler.“

Auch die CDU sei in Sachen Gesamtschule am Ball gewesen, sagt Wolfgang Kaiser. „Vor genau einem Jahr, im Landtagswahlkampf von Heike Troles, haben wir diverse Gespräche mit Vertretern der Diedrich-Uhlhorn-Realschule geführt“, erinnert er. „Die deutliche Mehrheit der Eltern war für die Umwandlung in eine Gesamtschule.“ Als nächstes müsse nun eine Kostenaufstellung folgen. „Wenn es eine eigenständige Gesamtschule werden soll, wollen wir wissen, was - inklusive Mensa und Fachräume - finanziell auf uns zukommen wird“, sagt Kaiser, der „Zahlen und Fakten“ von der Schulverwaltung fordert.

Verwundert sei er über den Vorstoß des Bürgermeisters gewesen. „Ich habe erwartet, dass Klaus Krützen die seit langem angekündigte schulfachliche Analyse des Büros Lexis und Garbe vorlegt, bevor er gegenüber der Öffentlichkeit quasi Fakten schafft“, kritisiert Wolfgang Kaiser. Auch wenn der vom Verwaltungschef skizzierte Weg in die richtige Richtung führe, hätte er es für sinnvoll gehalten, zunächst einmal den Schulausschuss über diese Thematik diskutieren zu lassen.

(wilp)
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