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Neusser Quirinusmünster Den Kirchraum mit Klang erfüllen

Neusser Quirinusmünster · Auftakt des "Orgelsommers" im Neusser Quirinusmünster / Hörgenuss mit kleinen Misstönen.

 St. Quirin steht derzeit wieder im Zeichen des "Orgelsommers".

St. Quirin steht derzeit wieder im Zeichen des "Orgelsommers".

Foto: NGZ

Der diesjährige "Orgelsommer" im Neusser Quirinusmünster steht ganz im Zeichen der beiden wichtigsten Musik-Jubilare dieses Jahres: Georg Friedrich Händel und Felix Mendelssohn Bartholdy. Händel war der Erste, der die Orgel als Soloinstrument mit Orchesterbegleitung einsetzte. Diese "Orgelkonzerte" dienten als Zwischenaktmusiken zu seinen Oratorien "Esther", "Deborah", "Athalia" und "Alexanderfest". Doch inzwischen führen die kostbaren Tonschöpfungen ein Eigenleben und sind häufig in Bearbeitung für Orgel (ohne Orchesterbegleitung) zu hören. Hundert Jahre später erreichte Mendelssohn mit seinen auf Anregung des englischen Verlegers Coventry komponierten "Sechs Orgelsonaten" eine Wiederbelebung der Orgelmusik.

Das erste Konzert des "Orgelsommers" wurde gestaltet von zwei Gästen aus Japan, genauer aus Kyoto: dem Oboisten Kenji Yagi und Yoshito Tsuda an der Seiffert-Orgel. Ihre in Japan erworbene weit reichende Konzerterfahrung wussten die Musiker in meist gut abgestimmtem Zusammenspiel auch in Neuss zu vermitteln. Das anmutige "Concerto" von Arcangelo Corelli wurde — vor allem dank des ausgefeilten und hoch musikalischen Oboenspiels — zum Höhepunkt des Abends. Auch in der Sonate Es-Dur BWV 1031 von Johann Sebastian Bach — eigentlich für Querflöte und Klavier geschrieben, aber ohne Probleme auf Oboe und Orgel zu übertragen — wusste Yagi mit brillanter, technisch stabil untermauerter Tonschönheit zu begeistern. Und das, obwohl hier die Temponahmen des Begleiters recht instabil waren und den Solisten durchaus hätten in Bedrängnis bringen können. Tsuda liebt offenbar machtvolle Klänge, was die Schönheit der ausgewählten Kompositionen nicht immer voll zur Geltung kommen ließ. Vor allem das eingängige "Allegro maestoso" aus Mendelssohns 2.Sonate c-Moll litt darunter — von Ungenauigkeiten ganz zu schweigen. "Präludium, Fuge und Ciaconna" von Dietrich Buxtehude waren geprägt von erdrückender Basslastigkeit, und "Präludium und Fuge h-Moll" aus der Feder des Thomaskantors hätten ein wenig mehr Durchsichtigkeit gut getan. Strahlendes Orgelplenum passte dagegen zur "Hornpipe" aus Händels "Wassermusik", und in der cantablen "Aria" aus derselben Komposition konnte der Oboist noch einmal mit Geschmack und Einfühlungsvermögen sein Können zeigen. Den Abschluss bildete das mit ausdauerndem Beifall des stattlichen Auditoriums bedachte festliche "Finale" aus der 1. Orgelsymphonie von Louis Vierne. Es machte Lust auf die weiteren Veranstaltungen des "Orgelsommers", der am Mittwoch fortgesetzt wird.

Info Mit einem Recital des Organisten Christian Stegmann, der in der Orgelszene als hervorragender Improvisator geschätzt wird, geht der "Orgelsommer" am Mittwoch, 20 Uhr, weiter. Im Mittelpunkt stehen Improvisationen über Händelsche Themen aus dem "Messias".

(RP)
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