Uta Husmeier-Schirlitz Das Einzigartige des Museums betonen

Neuss · Mehr als ein Jahr herrschten die Handwerker im Clemens-Sels-Museum, aber die wenigsten Maßnahmen sind für den Besucher auch sichtbar. Dennoch wird sich das Haus ab Mai dem Besucher im neuen Gewand präsentieren.

 Noch sind die Maler im Clemens-Sels-Museum zugange, aber die Kunst ist wieder zurück, und Museumschefin Uta Husmeier-Schirlitz kann loslegen.

Noch sind die Maler im Clemens-Sels-Museum zugange, aber die Kunst ist wieder zurück, und Museumschefin Uta Husmeier-Schirlitz kann loslegen.

Foto: Woi

Neuss Museumschefin Uta Husmeier-Schirlitz hat die Schließung des Hauses genutzt, um Präsentation und Programm zu überarbeiten. Zusammen mit ihrem Team hat sie ein Maßnahmenpaket geschnürt.

Frau Husmeier-Schirlitz, Sie haben während des Schließungsjahres sicher nicht die Hände in den Schoß gelegt.

Uta Husmeier-Schirlitz (lacht) Nein, im Gegenteil, wir haben ganz intensiv darüber nachgedacht, wo wir stehen, was wir verbessern können und wie wir dies am besten erreichen.

Gab es einen Grundgedanken dabei?

Husmeier-Schirlitz Ja, wir sind von der Tatsache ausgegangen, dass wir in der museumsreichsten Region Deutschlands mit einer sehr großen kulturellen Vielfalt leben. Die Frage war demnach: Wie machen wir unser Haus so einzigartig, dass wir in dieser Museumslandschaft bestehen können? Unsere Unverwechselbarkeit ist auf unsere Sammlungen der Symbolisten, der Rheinischen Expressionisten und der Naiven zurückzuführen. Die Farbmalerei und die Populäre Druckgrafik im Feld-Haus verstärken diesen Aspekt der Einzigartigkeit noch. Nicht zu vergessen sind auch die Neusser Funde aus der Römerzeit. Aber das ist leider immer noch zu wenig bekannt.

Wie wollen Sie das ändern?

Husmeier-Schirlitz Wir werden zum Beispiel unsere Spitzenwerke, die von anderen Museen weltweit immer wieder angefragt werden, in unserem Haus wieder mehr den Vordergrund rücken. Ein Aquarell wie "Kandern IV" von August Macke zum Beispiel ist ein Spitzenstück, darf aber wegen der großen Lichtempfindlichkeit nie sehr lange gezeigt werden. Also haben wir uns entschieden, es in eine Klimavitrine einfassen zu lassen, so dass es künftig länger als bisher ausgestellt werden kann.

Also gibt es künftig mehr zu sehen, was sonst im Depot lagerte?

Husmeier-Schirlitz Ja. Natürlich gehören die ohnehin bekannten Werke weiter in die Dauerausstellung, aber wir haben die Zeit genutzt, um das Besondere aus unseren Sammlungen herauszufiltern und dann neue Stücke hinzuzunehmen.

Sie werden künftig einen zusätzlichen Raum dafür nutzen können.

Husmeier-Schirlitz Ja, wir mussten unsere Bibliothek aus Brandschutzgründen aufgeben und werden auf den rund 100 Quadratmetern künftig Werke der Naiven zeigen. Es gibt kein Haus im Umkreis, in dem diese Kunst gezeigt wird.

Werden Sie auch die Form der Präsentation ändern?

Husmeier-Schirlitz Ja, wir haben unter dem Aspekt, dass die Umgebung zum Werk passen muss, ein Farbkonzept entwickelt: Sandfarben für den Symbolismus, Grün für die Alte Kunst, Blau für den Expressionismus, Anthrazit für das Graphische Kabinett und Gelb für die Naive Kunst. Es gibt neue Beschriftungen, wir gehen auf unsere vielen internationalen Gäste zu und bieten alles in Deutsch und Englisch an: von den Schrifttafeln bis zum neuen Audioguide. Nach 20 Jahren wird es einen neuen Museumsführer geben, und wir gestalten den Eingangsbereich ganz neu.

Das kostet alles viel Geld.

Husmeier-Schirlitz Ja, sehr vieles ist nur mit der Hilfe des sehr großzügigen Museumsvereins und der Jubiläumsstiftung der Sparkasse möglich gewesen. Ansonsten haben wir das Budget eingesetzt, was wir sonst für Wechselausstellungen zur Verfügung haben.

(NGZ)
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