Bürgermonitor in Neuss Müllberge neben Papiercontainern

Derikum · Viele Bürger nutzen die Corona-Krise, um zu Hause auszumisten. Der Müll wird allerdings oft einfach neben den dafür vorgesehenen Containern abgestellt – unter anderem Altpapier stapelt sich häufig. Anwohner sind sauer.

 So sieht es regelmäßig an den Papiercontainern in Derikum aus.

So sieht es regelmäßig an den Papiercontainern in Derikum aus.

Foto: Patricia Hirland

Für Patricia Hirland ist es ein großes Ärgernis und bei Facebook machte sich die Norferin erst einmal richtig Luft. „Ich will nicht in einer Straße wohnen, in der ständig Papier und Müll herumfliegen“, schreibt sie dort und bestätigt das auch noch einmal im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich kann einfach nicht verstehen, dass Leute, wenn sie sehen, dass der Container voll ist, ihren Müll davor hinstellen“, sagt sie. Die Rede ist von den Altpapiercontainern in Derikum an der Ruhr-/Ecke Lahnstraße. Die werden gut frequentiert, in Corona-Zeiten offensichtlich noch mehr.

Und viele, die ihr Altpapier nicht mehr in die Container stopfen können, lassen es eben liegen. „Wenn es dann windig ist, fliegt das Papier über die ganze Straße“, sagt die Anwohnerin. Erst vor wenigen Tagen habe sie zwei junge Frauen angesprochen, die ihren Müll neben das Behältnis stellten. Deren Reaktion: „Das machen doch alle so.“ Das brachte das Fass zum Überlaufen. Patricia Hirland, die sich das Autokennzeichen gemerkt hat, will nun handeln und die Müllsünder melden. Der Standort Lahn-/Ruhrstraße sei der Abfall- und Werkstofflogistik Neuss (AWL), verantwortlich für die Leerung der Container, „wohl bekannt“, sagt deren Sprecher Jürgen Scheer. Dort erfolge die Leerung drei bis sechs Mal in der Woche. „Außerdem wird die Station zusätzlich zwischen vier bis sechs Mal von einem Reinigungsteam angefahren“, so Scheer weiter. Das würde die sogenannten Beistellungen, also das, was daneben abgestellt wird, abräumen. Wegen der Corona-Krise und den damit verbundenen Kontakt-Beschränkungen räumen viele Leute zu Hause auf und hätten dementsprechend viel Müll. „Beistellungen gibt es aktuell an sehr vielen Papierdepotcontainern“, sagt Scheer. Die AWL hat die Bürger daher darum gebeten, Kartonagen zuerst zu zerkleinern, bevor sie in die Container geworfen werden, und die Beistellungen zu unterlassen.

Ob dieser Bitte nachgegangen wird, daran hat Patricia Hirland so ihre Zweifel.

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