Nettetal Täglich mehr als 80 Stunden im Einsatz

Nettetal · "Sie haben einen verdammt guten Job gemacht", stellte Kreisbrandmeister Klaus Riedel fest, als die Nettetaler Feuerwehr ihre Bilanz des Jahres 2009 im voll besetzten Saal "Zur Mühle" in Kaldenkirchen präsentierte. Er freue sich sehr darüber, dass diese Arbeit und die steigende Anforderungen mit besserer Ausrüstung durch die Stadt anerkannt werde. Mit einer weiteren Drehleiter in Kaldenkirchen sei eine Sicherheitslücke behoben, erklärte Riedel.

Mahnung an die Bürger

Bei allem Bemühen um Schnelligkeit müssten die Bürger allerdings berücksichtigen, dass sie selbst in erster Linie für Sicherheit zu sorgen hätten. Die Ungeduld und Kritik in Einzelfällen am Einsatz professioneller und freiwilliger Hilfskräfte haben Riedel geärgert.

Die Zahlenbilanz der Nettetaler Wehr ist eindrucksvoll. Sie wurde zu 419 (Vorjahr 423) Einsätzen gerufen. Die 197 Männer und Frauen leisteten 6019 (6120) Einsatz- und 30 480 (31 873) Dienststunden. Wehrführer Leo Thoenissen freute daher besonders, dass die Zahl der Aktiven von 195 auf 197 stieg. Das ist ein Verdienst der Jugendfeuerwehr, in der 27 Jungen und Mädchen sich auf den Dienst bei den "Großen vorbereiten.

"Unsere Wehr ist das beste und herausragendste Beispiel dafür, was mit der kommunalen Neugliederung und der Stadt Nettetal erreicht werden sollte. Aus unterschiedlichen und starken Teilen sollte eine neue kraftvolle Einheit geschaffen werden", sagte Bürgermeister Christian Wagner zur 40. Hauptversammlung der Nettetaler Gesamtwehr. Die Bilanz 2009 habe ihn einmal mehr beeindruckt. Sie habe vieles leisten müssen, um vielfältigen Gefahren wirksam zu begegnen. Rechne man die geleisteten Stunden hoch, so summierten sie sich auf durchschnittlich 84 Stunden täglich. Auch das Aufgabenspektrum sei beachtlich.

Wehrleute löschte eine brennende Lokomotive, beseitigten Schäden nach Unwettern, unterstützten den Rettungsdienst, holte in Amtshilfe für die Polizei einen zentnerschweren Tresors aus einem See oder evakuierten ein Schulgebäude. Die Stadt sehe es als oberstes Gebot an, für den Ernstfall gerüstet zu sein. Auch daher nähmen die Aus- und Fortbildung eine besondere Stellung in der Wehrbilanz ein. Die Feuerwehr selbst habe sich einmal mehr tatkräftig für eigene Belange eingesetzt und aus eigener Kraft geholfen, wo es nur ging.

Neue Anschaffungen

Ersetzt wurde das Löschfahrzeug für Leuth, das bei einem Einsatz 2008 in einen Unfall verwickelt war. Es kostete 180 000 Euro. Neu sind ein Boot mit Anhänger und Außenbordmotor für rund 6500 Euro bei der Tauchergruppe in Lobberich, ein Pulverlöschanhänger für 10 000 Euro in Breyell und Sicherheitseinrichtungen für Atemschutzgeräte in Lobberich für rund 8500 Euro. Die Drehleiter für Kaldenkirchen kommt gebraucht aus Kevelaer und wird rundum erneuert.

(RP)
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