Nettetal Neue Ideen ohne Turmfest

Nettetal · Der Förderverein "Alter Kirchturm" in Breyell saniert jetzt das Erdgeschoss. Darin sollen künftig kleinere Veranstaltungen und Ambiente-Hochzeiten möglich werden. Gesucht werden noch Sponsoren für Glasfenster.

 Vor einigen Jahren noch drohte dem Lambertiturm noch der Abriss, doch der Förderverein verhinderte dies – und wertete das Breyeller Wahrzeichen Stück für Stück auf. Weitere Ideen gibt es reichlich.

Vor einigen Jahren noch drohte dem Lambertiturm noch der Abriss, doch der Förderverein verhinderte dies – und wertete das Breyeller Wahrzeichen Stück für Stück auf. Weitere Ideen gibt es reichlich.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Das elfte und bislang letzte Breyeller Turmfest, damals schon in abgespeckter Form, hat vor zwei Jahren stattgefunden. Doch seitdem ist der im September 1998 gegründete Förderverein "Alter Kirchturm" keineswegs untätig gewesen. Es gibt nur eine Feierpause.

Ausgangspunkt zur Gründung des Fördervereines waren Schäden am Breyeller Wahrzeichen, dem "alten Lambert". Dem alten Kirchturm drohte gar der Abriss. Mit Unterstützung der Stadt Nettetal übernahm der Förderverein die Aufgabe, den Turm zu sanieren. Die Außenmauern sind in Ordnung. Doch damit gibt sich der Verein nicht zufrieden. Er hat mit verschiedenen Projekten Leben in den Turm gebracht.

Im Jahr 2000 wurde das Dach um zwei Meter angehoben. Es entstand eine Aussichtsplattform, die durch eine später eingebaute Spindeltreppe erreichbar ist. Vier Jahre später wurde die Außentreppe feierlich eröffnet. 2008 folgte die Innentreppe zur Aussichtsplattform. Die 52 Außenstufen sponserten Bürger, Vereine und Institutionen.

Zur Finanzierung von Eigenanteilen richtete der Verein jährlich das "Breyeller Turmfest" aus. Es zog von weit über Nettetals Grenzen stets mehr als tausend Besucher an. Doch der Aufwand erwies sich bald als zu groß. Der Gewinn stand, als sich Sponsoren zurückzogen, in keinem Verhältnis mehr zur Organisation, den Kosten und dem Ärger mit manchen Besuchern.

So speckte der Förderverein das Fest ab. Es wurde umgewandelt in eine Kaffeetafel und in Spiele für Kinder. Dennoch sind Ideen da, versichert Rolf Ingenrieth, Zweiter Vorsitzender und "Baumeister". Nach Erfüllung von Brandschutzauflagen können "fast offiziell" Führungen im Turm sowie kleinere Veranstaltungen, wie Lesungen oder Ausstellungen, stattfinden. "Wir warten nur auf die schriftliche Bestätigung", sagt Ingenrieth. Das Erdgeschoss wird ausgestaltet, Teile des Putzes erneuert und Fehlstellen ausgebessert. Die alte Farbgestaltung bleibt, "sodass der Gewölberaum aussieht wie im Jahr 1935", erklärt Vorsitzender Dr. Reinhard Rankers. Wenn alles fertiggestellt sei, könnten im Raum "Ambiente-Trauungen" vollzogen werden.

Neu geplant hat der Verein eine Platte aus Stein oder Metall (Bronze), auf der die Breyeller Geschichte über Symbole in Zusammenhang mit der Weltgeschichte erzählt wird. Ein Flyer oder ein Heft sollen Erläuterungen aufnehmen. Mit der Restaurierung der Glasfenster ist begonnen worden. Drei sind instand gesetzt. "Für das vierte Fensterbild gibt es einen Sponsor, lediglich für zwei Fenster suchen wir noch Geldgeber", sagt Rankers.

Sollte sich ein Organisator für ein Turmfest finden, will der Förderverein gleich mitmachen. "Für Breyell ist eine solche Veranstaltung sehr wichtig, das hat die Vergangenheit gezeigt", so Dr. Rankers.

(ivb)
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