Nettetal Wird Nette-Vital bevorzugt?

Nettetal · Thomas Beeker vom Fitness-Zentrum in der Hattrick Hall, ist verärgert. Die Stadt hat Aktiven der Feuerwehr Fitness verordnet. Den Zuschlag erhielt ohne Preis- und Leistungsvergleich die Krankenhaus-Tochter Nette-Vital.

 Thomas Beeker ist davon überzeugt, dass er oder andere Kollegen dieselben Leistungen für Nettetals Feuerwehr in ihren Fitness-Einrichtungen leisten können wie die Physiotherapie im Krankenhaus.

Thomas Beeker ist davon überzeugt, dass er oder andere Kollegen dieselben Leistungen für Nettetals Feuerwehr in ihren Fitness-Einrichtungen leisten können wie die Physiotherapie im Krankenhaus.

Foto: Busch

Auch Thomas Beeker hat ein großes Interesse daran, dass die Aktiven der freiwilligen Feuerwehr fit sind. Schließlich könnte es auch in der Hattrick Hall brennen. Warum allerdings die Stadt Nettetal das Programm "Fit for fire" gleich an Nette-Vital, dem Physiotherapiezentrum im Städtischen Krankenhaus übertragen hat, kann er nicht nachvollziehen. "Ich weiß nicht, ob das hätte ausgeschrieben werden müssen. Aber die Stadt hätte mich und auch meinen Wettbewerber Peter Reijnders wenigstens mal ansprechen müssen", sagt er.

In der vergangenen Woche hatte Bürgermeister Christian Wagner verkündet, dass die Stadt die Fitness der Wehrleute fördern möchte. Er habe mit dem Krankenhaus überlegt, "was wir machen können". Den Zuschlag erhielt Nette-Vital. Pro Teilnehmer fallen im Jahr 360 Euro an. Fleißig übende Wehrleute, die mindestens 80 Trainingseinheiten absolvieren, erhalten 120 Euro erstattet.

"Glaubt man diesen Zahlen, so ist der von den Wehrleuten zu zahlende Betrag um 80 Prozent höher als unser unrabattierter Grundpreis. Geht man davon aus, dass der Zuschuss der Stadt ein Drittel des Betrages sein soll, zahlt der Steuerzahler hier das das Doppelte, wenn die genannten Zahlen stimmen", sagt Thomas Beeker. "Ohne Rabatt müssten Wehrleute bei mir 198 Euro im Jahr zahlen", fügt er hinzu. Wenn die Stadt ein Drittel übernähme, käme sie mit 65 anstatt 120 Euro pro Teilnehmer davon.

"Wir reden hier von Grundpreisen, zudem übertreffen unsere Öffnungszeiten und Ausstattung der Herz-Kreislaufgeräte das Nette-Vital um Längen." So bereiten sich nach Beekers Angaben Bewerber für Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr bei ihm vor. "Wir kennen die Anforderungen und halten alles vor, was da erforderlich ist." Er gehe davon aus, dass die zahlreichen Feuerwehrleute, die Hattrick Hall oder Grenzland Fitness besuchten, nun auch 120 Euro Zuschuss aus der Steuerkasse der Stadt erhalten.

Die Stadt selbst hielt sich gestern mit einer Stellungnahme zurück. Beekers Beschwerde soll heute im Verwaltungsvorstand diskutiert werden. Bei Nette-Vital gehe es um die medizinische Begleitung und nicht darum, Muskelmasse aufzubauen", wie Stadtsprecher Arndt Venten erklärte.

Dafür hat Beeker überhaupt kein Verständnis. "Im Rathaus weiß keiner, was wir leisten können, weil nie jemand sich mit unserem Angebot befasst hat. Hätte man uns zum Gespräch eingeladen, unsere Leistungen abgefragt und dann entschieden, wir könnten es nicht, müsste ich mich damit abfinden. So aber geht es nicht." Er sei jedenfalls ins Grübeln gekommen, ob er den Hauptsitz seines Unternehmens nach Nettetal verlege. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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