Auch am nördlichen Ortseingang von Lobberich geht es demnächst rund: Die Kreisstraße 1 (Niedieckstraße) und die Einmündung der Straße Rosental werden demnächst umgebaut. Die Pläne sind fix und fertig, es fehlt nur noch der Zuwendungsbescheid des Landes. Für die Straßenbauabteilung des Kreises und ihren leiter Dieter Kumstel geht damit eine der vermutlich längsten Planungsphasen überhaupt zu Ende.

Denn ein Kreisverkehr war schon zu den Zeiten dort geplant, als noch auf der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Grefrath Güterzüge fuhren. Der Bahnübergang hätte den Kreisverkehr quasi in der Mitte durchkreuzt und in die Planung einbezogen werden müssen. „Das war wegen der erforderlichen Technik ganz schön kompliziert“, erinnert sich Kumstel. Die Angelegenheit wurde immer wieder aus verschiedenen Gründen aufgeschoben, am Ende fehlte dem Kreis das Geld. Jetzt ist der Eigenanteil aber im Haushalt enthalten. Das Land wird vermutlich demnächst seinen Anteil – 75 Prozent der Baukosten in Höhe von insgesamt 600 000 Euro – ebenfalls auszahlen. „Wenn alles klappt, wie es wünschenswert wäre, könnten wir im zweiten Halbjahr mit dem Umbau beginnen“, meint Dieter Kumstel.

Es wird sicherer

Es gibt Stimmen in Nettetal, nach denen es nicht mehr erforderlich ist, die Einmündung umzubauen. Die Geschäftsstraße Rosental werde spätestens mit dem neuen Geschäftszentrum in der südlichen Innenstadt austrocknen. Das lässt Kumstel nicht gelten. „In erster Linie geht es um einen sicheren Schulweg aus Richtung Hinsbeck über Rosental und die Nordstraße. Der Radweg endet ein ganzes Stück vor dem früheren Bahnübergang, es gibt gefährliche Konflikte mit dem fahrenden und dem ruhenden Verkehr. Und gegen die Unübersichtlichkeit der Ecke Rosental/Niedieckstraße wollen wir auch etwas unternehmen.“

Der Kreisverkehr erhält die Form eines Eis und wird so angelegt, dass er das Tempo von Fahrzeugen bei der Ein- und Ausfahrt Lobberichs drosselt. Dazu kommt eine Besonderheit: Der Kreis bindet andeutungsweise bereits die stillgelegte Bahnstrecke an: Dort soll demnächst ein Radweg angelegt werden, der Kaldenkirchen mit Kempen verbinden wird. Und schließlich entschärft der Kreis eine andere unglückliche Verkehrssituation. Die Zufahrt zum Grünen Warenhaus wird so nach Süden verschoben, dass sie ebenfalls in den Kreisverkehr mündet. Als Veranlasser zahlt auch dies der Kreis.

Wichtig war Dieter Kumstel und seinen Mitarbeitern außerdem, dass die großen Bäume entlang der Straße Rosental erhalten bleiben. Die gut zwölf Meter vom Eckgebäude aus nach Norden weggeschobene Einfahrt in den Kreisverkehr ist so angelegt, dass tatsächlich kein Baum fällt. Das dürfte auch der Stadt sehr gut gefallen. Sie hat Interesse daran, dass der kleine Park ein Park bleibt.