Nettetal Bauwagen fürs Kunstprojekt

Nettetal · Eine mit Spannung erwartete Ankunft gab es an der Hauptschule Lobberich. Mit Hilfe eines Tiefladers und Gabelstaplers reiste ein Bauwagen an, den Bernd Scheibel aus Elmpt zur Verfügung stellte.

Auf der Süchtelner Straße in Lobberich geht nichts mehr. In Höhe des Schulhofes der Gemeinschaftshauptschule parkt ein Traktor mit einem angehängten Tieflader, auf dem sich ein räderloser Bauwagen befindet. Quer davor und damit mitten auf der Straße steht ein gewaltiger Gabelstapler, dessen Arme unter den Bauwagen greifen. "Halt, ein Stück zurück. Etwas höher, gut so", die Anweisungen von Dieter Heusen, Hausmeister der Schule, kommen präzise.

Nicht minder genau setzt Frank Dückers von der Nettetaler Firma Pierburg, der am Steuer des Staplers sitzt, die Angaben um. Zentimeter um Zentimeter gehen die Gabelstaplerarme in die angegebene Richtung. Auf dem Bürgersteig haben sich neugierige Passanten eingefunden, Autofahrer haben ihre Wagen angehalten und bestaunen die Aktion genauso wie die Schüler auf dem Schulhof.

Stück für Stück hebt sich der Bauwagen langsam in die Luft und schwebt über dem Tieflader. Traktorfahrer Paul Christian Küskens ist jetzt gefragt. Er muss den Traktor samt Tieflader wegsetzen, damit der Weg zum Schulhof frei ist. Stückchenweise schiebt sich der Gabelstapler, der Lasten bis zu zehn Tonnen hochheben kann, auf das Tor zu. Wieder ist Zentimeterarbeit gefragt. Der längsseitig transportierte Bauwagen passt hier noch knapp hindurch.

Der Wagen schwebt

Beim zweiten Tor dagegen geht nichts mehr. Es ist zu schmal. Doch für Dückers kein Problem. Er fährt die Arme höher und der Bauwagen schwebt, mit großen Augen von den Schülern bestaunt, über das Tor. "Was für eine Aktion", meint Erna Dusen, die stellvertretende Schulleiterin, staunend.

Der Bauwagen ist für das Projekt "Kultur und Schule" bestimmt. Zum zweiten Mal bereits nimmt die Hauptschule an dem Landesförderprogramm teil. Diesmal lautet der Titel "Wir bauen ein multikulti Raumschiff". Wie beim letzten Projekt "Keine Angst vor großen Tieren" ist die Schwalmtaler Künstlerin Friederike Hinz eingebunden. Gemeinsam mit Kunstlehrerin Ulrike Lua betreut sie die Aktion, die mit Beginn des Schuljahres 2010/2011 startete.

Unter dem Aspekt Vorurteile und Feindlichkeiten gegenüber anderen abbauen, setzten sich 15 Neuntklässler zunächst mit dem, was man selber darstellt bzw. wie die anderen sind, auseinander. Dann ging es an die künstlerische Gestaltung von jeweils drei Dingen, die ein jeder mit ins Weltall mitnehmen würde. Es folgte der Bau von fantasiereichen Astronautenhelmen und Raumfahrzeuggegenständen. Das brachte mich auf die Idee, eine Art Raumschiff zu kreieren", erinnert sich Hinz.

Aufruf in der RP

Der Wunsch nach einem Bauwagen kam auf. Per Rheinischer Post wurde der Aufruf gestartet, wer einen Wagen abgeben könnte. Der Elmpter Bernd Scheibel meldete sich und organisierte den Transport nach Lobberich. Die Schule wiederum konnte auf die Hilfe von Pierburg bauen, die beim Abladen halfen. Nun steht das gute Stück auf dem Schulhof Nummer drei und wartet auf seine Weltraum-Umgestaltung.

(RP)
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