Moers Wissenschaftler in Moers ausgezeichnet

Moers · Der Förderverein Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen e. V. und die Sparkasse am Niederrhein zeichnen Dr. Ekaterina Nannen und Thomas Schmidt für neue Verfahren in der Medizin und in der Ökologie aus

 v. l.: Dr.-habil. Daniel Balzani, Thomas Schmidt, Dr. Ekaterina Nannen und Prof. Gerd Bacher. Im Hintergrund Dr. Klaus-G. Fischer und Giovanni Malaponti.

v. l.: Dr.-habil. Daniel Balzani, Thomas Schmidt, Dr. Ekaterina Nannen und Prof. Gerd Bacher. Im Hintergrund Dr. Klaus-G. Fischer und Giovanni Malaponti.

Foto: Privat

Ekaterina Nannen und Thomas Schmidt haben den Innovationspreis Ingenieurwissenschaften der Sparkasse am Niederrhein und des Fördervereins Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen in Moers erhalten. Eine vom Förderverein beauftragte Jury wählte die zwei Wissenschaftler aus insgesamt 15 eingereichten Bewerbungen aus. Ekaterina Nannen schloss die nun ausgezeichnete Dissertation mit "summa cum laude" ab. Darin entwickelte sie ein neues, innovatives Verfahren, um die Effizienz bei der Umwandlung von elektrischer Energie in Licht zu erhöhen. Ergebnis ist eine auf Nanokristallen basierte LED-Leuchte, die großflächig in der Tapete angebracht werden kann. Hierbei war der Forscherin besonders wichtig, umweltfreundliche und kostengünstige Materialien zu verwenden.

Bisher steckt die Forschung allerdings noch in den Kinderschuhen, der erste Prototyp hatte gerade einmal eine Lebensdauer von zweieinhalb Wochen. "Es ist unwahrscheinlich, dass die LED-Tapeten die Deckenleuchten irgendwann komplett ersetzen werden", sagt Nannen. "Aber zu Dekorationszwecken kann ich mir die LEDs als einzelne Elemente in der Wand gut vorstellen", fügte sie hinzu. Nichtsdestoweniger oder gerade deswegen sieht der Leuchtmittelhersteller Osram Licht AG hohes Potenzial in der Forschung und unterstützt diese ab sofort. Für ihre Doktorarbeit erhält Nannen 2500 Euro Preisgeld.

Neben der Dissertation von Nannen wurde auch die Masterarbeit von Thomas Schmidt mit 1500 Euro ausgezeichnet. Darin hat er ein neuartiges Schädigungs- und Wachstumsmodell für Arterienwände und das menschliche Herz geschaffen. Thomas Schmidt errechnete ein Modell, das es Ärzten zukünftig erleichtern soll, die Chancen und Risiken eines Eingriffs in das Herz-Kreislauf-System besser zu bewerten.

Die bisherige Methode zur Gefäßerweiterung ist langfristig eher gewebeschädigend. Denn bei der Durchführung werden verschlossene oder verengte Blutgefäße von innen her, mit einem sogenannten Ballonkatheter, aufgedehnt. Dies hat allerdings zur Folge das sich das Gewebe der Arterie sehr stark dehnt und es so auf Dauer zerstört werden kann. "Bis das entwickelte Verfahren aber in der Medizin zum Einsatz kommt, werden noch einige Jahre ins Land ziehen", sagt Thomas Schmidt. Ein Forschungsprojekt arbeitet seine Ergebnisse jetzt aus. Schmidt möchte nun auch an der Universität Duisburg-Essen promovieren. "Nur durch die Fusion der Universitäten Duisburg und Essen, können wir hervorragend auf ingenieurwissenschaftlicher aber auch medizinischer Basis arbeiten" ergänzt Dr. Klaus Fischer vom Förderverein Ingenieurwissenschaften die Ergebnisse.

(RP)
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