Moers Uni Duisburg will Wissenschaft leicht verständlich machen

Moers · Sparkasse am Niederrhein hat in Moers das Programm des neuen "Uni-Collegs" vorgestellt. Es findet vom 11. April bis zum 4. Juli in Duisburg statt.

 Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhein (links), mit (von links) den Professoren Roland Schmechel, Rolf Möller und Werner Jung.

Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhein (links), mit (von links) den Professoren Roland Schmechel, Rolf Möller und Werner Jung.

Foto: Sparkasse

Es ist die 68. Ausgabe des "Uni-Collegs" der Universität Duisburg-Essen, die in der nächsten Woche auf dem Campus Duisburg beginnt. Doch eingebüßt von ihrem Anspruch, Wissenschaft und Forschung für Menschen allgemeinverständlich und anschaulich darzustellen, hat die Veranstaltung nicht. Jetzt wurde in der Sparkasse am Niederrhein in Moers das Programm für das Sommersemester 2018 vorgestellt. Konzipiert und organisiert wurde es von den Professoren Werner Jung, Rolf Möller und Roland Schmechel.

Am 11. April beginnt die neue Vortragsreihe, und sie endet am 4. Juli. Uni-Dozenten aus den Bereichen der Geistes-, der Natur- und der Ingenieurwissenschaften in Vorträgen erörtern sieben Themen. Sofern das Publikum mag, kann anschließend diskutiert werden. Finanziell unterstützt wird die Reihe durch die Universitäts-Gesellschaft, während die Sparkasse sie öffentlichkeitswirksam begleitet. "Wir sind der Duisburger Universität seit vielen Jahren sehr verbunden und sehen uns beim 'Uni-Colleg' in der Rolle und Lage, der Wissenschaft diesseits des Rheins ein 'Schaufenster' zu bieten", sagte Giovanni Malaponti, Sparkassenchef und Vorstandsmitglied im Förderverein Ingenieurwissenschaften der Uni.

Zum Auftakt der Semesterreihe am 11. April zeigt Germanistik-Professor Werner Jung eine Präsentation über den Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, unter dem Titel "Ansichten eines Autors". "Als streitbarer, engagierter Intellektueller hat er sich in alle gesellschaftspolitischen Debatten eingemischt", sagte Jung. "Gründe genug, um an Leben und Werk Heinrich Bölls zu erinnern - auch 33 Jahre nach seinem Tod", findet er.

Die Nackt- beziehungsweise Körperscanner am Flughafen habe sie "berühmt" gemacht, erzählte Rolf Möller, Professor für Experimentalphysik, und meinte damit die Terahertz-Strahlung. Davon, von der Sicherheitsanwendung bis zur Materialforschung, handele der Vortag "THz-Strahlung für den Durchblick", den Martin Mittendorf, Dozent für Experimentalphysik, am 9. Mai halten werde.

"Was es bedeutet, gemeinsam einen Text zu schreiben", lautet der Titel des Vortrags von Prof. Michael Beißwenger am 16. Mai. Der Linguistikprofessor beschreibt, wie in Zeiten der Digitalisierung kollektives Schreiben funktioniert.

Welche Bedeutung der Terahertz-Bereich für die Ingenieurwissenschaften habe, darüber wird Prof. Nils Weizmann in seinem Vortag "Höchstfrequenzelektronik - Schlüsselbaustein der mobilen Vernetzung sowie der Sensorik für zukünftige autonome Robotik und Fahrzeuge" am 23. Mai referieren. Mobile Daten auf dem Smartphone, Wifi-Vernetzung in Bussen, Zügen und Flugzeugen, über Bluetooth angebundene Kopfhörer, elektronisches Abstandsradar im Auto - all dies würde durch die Verfügbarkeit leistungsfähiger und kostengünstiger Hochfrequenz-Halbleiterchips ermöglicht, so jedenfalls sähe es der Halbleiterexperte Weizmann.

Von der "Macht der Abbilder" (Jung) erzählt der Vortrag "Wahrheit oder 'Fake News'? - Der Wiener Kongress im Bild" von Geschichtsprofessor Markus Bernhardt am 20. Juni. Ausgehend von dem bekannten Kupferstich zum Wiener Kongress 1815, stellt Bernhardt manipulative Zusammenhänge von Bilderwelten damals und heute her, wie beim völkerrechtswidrigen US-amerikanischen Irakkrieg von 2003.

Den Semesterschlusspunkt setzt am 4. Juli Prof. Nicole Krämer mit ihrem Vortrag "Herausforderungen der digitalen Transformation im Alltagsleben. Was kann die Psychologie beitragen?". Damit steht das Thema Digitalisierung ein weiteres Mal auf dem Programm des neuen "Uni-Collegs".

"Die Vortragsreihe 2018 präsentiert einen guten Mix zwischen Lehre und Forschung und zeigt, womit sich Wissenschaft hierzulande unter anderem beschäftigt", sagt Prof. Möller. Die Veranstaltungen, die für alle Interessierten zugänglich sind, finden immer mittwochs um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, Mülheimer Straße/Ecke Lotharstraße statt. Der Eintritt ist frei.

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