Moers Rätsel um Eisenpartikel - ein Fall für den Staatsanwalt

Moers · Die Suche nach dem Verursacher zu massiven Schäden an Autolacken in Alt-Homberg und Moers im August ist bisher ohne Erfolg geblieben. "Auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse ist festzustellen, dass eine zweifelsfreie Zuordnung der niedergegangenen Eisen- und Schwefelpartikel zu einer bestimmten Firma (oder mehreren) zurzeit nicht möglich ist", teilte gestern die Bezirksregierung Düsseldorf mit. Sie übergebe die Unterlagen nun zur weiteren Ermittlung an die Staatsanwaltschaft.

Im August hatten sich Menschen in Homberg und Moers vor allem über beschmierte Autos, aber auch Terrassenmöbel, Holzzäune oder Wintergärten beschwert und teils Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Auf den Autos bildeten sich blaue Flecken, die nur durch eine kostspielige Lackaufarbeitung entfernt werden konnten.

"Da das Element Eisen hier maßgeblich zur Schadensentstehung beigetragen hat, stand bei den Verursacherermittlungen zunächst die in Duisburg ansässige Stahlindustrie im Fokus. Trotz fortschrittlicher Filtertechnik ist die Herstellung von Stahl noch immer mit beträchtlichen Staubemissionen verbunden", heißt es in der Pressemitteilung der Bezirksregierung. "Beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auf der Basis von Anlagen- und Wetterdaten durchgeführte Modellrechnungen konnten jedoch keine eindeutige Zuordnung zu einem einzelnen Eisenemittenten liefern."

Möglicherweise habe eine besondere Wetterlage beim Auftreten der ungewöhnlich stark ausgeprägten Schäden eine Rolle gespielt, so die bezirsregierung. "Zudem haben klebrige Ausscheidungen von Insekten in Teilbereichen zu einer festen Anhaftung von Eisenpartikeln an Lackoberflächen geführt und damit den Ablauf der chemischen Reaktion begünstigt."

(RP)
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