Kamp-Lintfort/Schaephuysen Kinder erleben, wie Energie erzeugt wird

Kamp-Lintfort/Schaephuysen · Gestern erlebten Schüler in der Hochschule den Probelauf zum "Energy Awareness Center". Das soll es künftig monatlich geben.

 Schülerin Sophia radelte und brachte so die Glühbirne zum Leuchten. Doch für einen Haushalt reicht Menschenkraft nicht aus.

Schülerin Sophia radelte und brachte so die Glühbirne zum Leuchten. Doch für einen Haushalt reicht Menschenkraft nicht aus.

Foto: Gerhard Seybert

25 Kinder der vierten Klasse der Schaephuysener Martinusschule unternahmen gestern einen Besuch in der Hochschule an der Südstraße. An vier Stationen lernten sie spielerisch, wo Energie herkommt, an welchen Stellen sie in einem Haus verbraucht wird und wie dieser Verbrauch reduziert werden kann.

"Energy Awareness Center" heißt dieses Projekt, das zukünftig einmal im Monat von Studenten für Schüler angeboten werden soll. "Awareness" steht für das Bewusstwerden von Dingen. Wie viele Glühbirnen kann zum Beispiel eine Radfahrerin zum Leuchten bringen, wenn ihr Hinterrad über eine Rolle einen großen Dynamo antreibt? Die zehnjährige Maria Alali brachte gestern eine 40-Watt-Birne zum Brennen und ein kleines Radio zum Laufen.

"Ein Mensch kann den Strom, den er im Hauhalt verbraucht, nicht durch Muskelkraft erzeugen", meinte Vera Hillen. "Es ist erschreckend, wie viel Strom im Haus verbraucht wird." Sie hat als Schaephuysenerin und Studentin des Studiengangs Arbeits- und Organisationspsychologie den Kontakt zwischen der Grund- und der Hochschule hergestellt, nachdem Mitte Oktober das Projekt gestartet war. Neben Vera Hillen waren neun weitere Studenten dabei, alle interdisziplinär aus dem deutschsprachigen Studiengang Arbeits- und Organisationspsychologie sowie dem englischsprachigen Energy and Environment, also Energie und Umwelt. Finanziell wurden das Projekt vom niederrheinischen Energieversorger Enni, von den Kamp-Lintforter Stadtwerken und dem Hochschulzentrum "Zukunft durch Innovation", kurz zdi, unterstützt.

Das Projekt stand unter einem erlebnispädagogischen Ansatz, um Energieerzeugung und Energieverbrauch erfahrbar zu machen. Die Kinder konnten zum Beispiel an der Station "Wind und Wasser" aus Papier, einer Stecknadel und einem Holzstab ein kleines Windrad basteln. Sie bauten an der Station "Wärme und Licht" eine schwarze Flasche, auf der sich durch Licht ein Rädchen drehte. Oder sie erfuhren an der Station "Nachhaltigkeit", wie sie Energie- und Materialverbrauch reduzieren können. "In der Schule hatten wir das Thema schon", begründete der zehnjährige Max Pascheka, warum er so viele Fragen richtig beantworten konnte — wie seine Mitschüler. Nachdem die Schüler die vier Stationen durchlaufen hatten, bewerten sie noch, wie ihnen der Vormittag gefallen hatte und was sie gelernt hatten, wobei diese Bewertung sehr positiv ausfiel. Auch deshalb ist eine Wiederholung geplant, ergänzt durch andere Versuche und Stationen.

"Das Energy Awareness Center soll eine feste Institution am Niederrhein werden", sagte Denise Schleising, die zu den zehn Studenten gehört, die am Projekt mitarbeiteten. "Denn die Themen Energie und Nachhaltigkeit werden in der Zukunft eine große Rolle spielen und betreffen uns alle." Geplant ist, jeden Monat zu einem Projekt einzuladen.

(got)
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