Mönchengladbach Unterkunft für 1000 Flüchtlinge in Neuwerk?

Mönchengladbach · Das Land sucht mit Hochdruck nach Grundstücken, um eine große Zahl von Asylbewerbern in Häusern in Leichtbauweise unterzubringen, und zwar am liebsten in Großstädten. In Mönchengladbach sind sie offenbar fündig geworden.

Flüchtlinge: Zelte, Kirchen, Schiffe - hier werden sie untergebracht
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Turnhallen, Kirchen und Schiffe: Wo Flüchtlinge wohnen können

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Foto: dpa, rwe jai

Direkt neben dem neuen Polizeipräsidium an der Krefelder Straße könnte bis zum Sommer eine solche große Einrichtung mit Flüchtlingen entstehen. Das Grundstück gehört dem Land, weswegen keine langwierigen Verhandlungen vonnöten sind. Und die Stadt ist interessiert an der Lösung, weil diese Flüchtlinge auf ihre Quote angerechnet wird. Das heißt: Sie bekäme weniger weitere Asylbewerber zugewiesen.

Der Mönchengladbacher Landtagsabgeordnete Norbert Post (CDU) weiß von den Plänen des Landes und hält sie für sinnvoll. "Es ist richtig, als erstes die Grundstücke im Besitz von Land und Bund zu nehmen", sagt Post. Darum sei die Fläche in Neuwerk auf jeden Fall geeignet. Noch steht nicht fest, ob es wirklich so kommt. Die Pläne sind aber offenbar weit gediehen. Dezernent Gert Fischer sagte auf Anfrage der RP: "Ich kann mir vorstellen, dass das noch im ersten Halbjahr klappt."

Das Land werde sich wohl bald zu dieser Frage auch öffentlich äußern. Der Dezernent hatte in der Bezirksvertretung Ost die Möglichkeit einer großen Landeseinrichtung bereits angedeutet. Fischer, der die Unterbringung der Asylbewerber bei der Verwaltung koordiniert, käme die Großunterkunft gut zu pass. Denn sie verringert den Druck, der gerade wieder steigt. Im Januar sind 300 weitere Asylbewerber nach Mönchengladbach gekommen. Im Februar können es bis zu 500 sein. "Wir gehen in unseren Planungen aktuell von 4000 Asylbewerbern aus, die 2016 in unsere Stadt kommen werden", sagt Fischer.

Belegt das Land die Fläche neben dem Polizeipräsidium an der Krefelder Straße, würde das helfen, die Zahl der bis Jahresende voraussichtlich benötigten Plätze auf "nur noch" rund 1.000 zu reduzieren. Bis Ende Februar kommt es laut Fischer nach jetzigem Stand zu keinem nicht zu lösenden Engpass. Doch schon im März kann das ganz anders aussehen. Aktuell gibt es in der Stadt rund 3800 Plätze für Asylbewerber.

(RP)
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