Mönchengladbach Tag des offenen Denkmals: Kultur in Bewegung

Mönchengladbach beteiligt sich mit dem historisch interessanten Finkenberger Hof und der Evangelischen Hauptkirche in Rheydt am Tag des offenen Denkmals. Geöffnet sind die beiden Häuser am Sonntag, 12. September.

Der Finkenberger Hof an der Berger Dorfstraße 65 liegt am südlichen Ortseingang von Wickrathberg mehrere Meter über der Niersaue. 1475 wird er erstmals in den Wickrather Kirchenbüchern als Lehnshof des jülich'schen Amtes Kaster urkundlich genannt. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind weitere Nennungen überliefert, die überwiegend mit der Übergabe des Hofes als Lehen in Zusammenhang stehen oder finanzielle Beleihungen des Hofes betreffen.

1655 wird erstmals eine Teilung der Hofstelle aktenkundig. Obschon über Jahrhunderte hinweg immer wieder von der Vererbung und Belehnung nur einer Hälfte des Finkenberger Hofes die Rede ist, scheint es erst um 1888/89 zur endgültigen Teilung in zwei eigenständige Hofstellen gekommen zu sein. Gottfried Greiffenberg erwirbt von den Erben des Peter Bresser aus Kirchherten, der 1857 den gesamten Hof übernommen hatte, die Hofstelle Berger Dorfstraße 63.

1918 pflanzt man vor der Straßenfassade drei Linden an, die inzwischen als Naturdenkmale geschützt sind. Der Hof Berger wird noch immer landwirtschaftlich bewirtschaftet, die Landwirtschaft des südlich angrenzenden Hofes Berger Dorfstraße 65 ist seit weit über einem Jahrzehnt aufgegeben. 2008/09 wurde diese Anlage grundlegend saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Seit dem Jahr 1986 sind die Wohnhäuser der beiden Hofteile des Finkenberger Hofes als Baudenkmale in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen. Der Finkenberger Hof ist am Sonntag, 12. September, von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Evangelische Hauptkirche am Rheydter Marktplatz ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Auf dem Programm stehen Führungen nach Bedarf und Orgelvorführungen auf der Sauer-Orgel.

Architekt der evangelischen Hauptkirche Rheydt ist der aus Berlin stammende Professor Johannes Otzen. Auf der Grundlage seines 1891 veröffentlichten Wiesbadener Programms entwirft er über einem kreuzförmigen Grundriss eine im Innern auf Zweckmäßigkeit ausgerichtete Zentral- und Predigtkirche im Stil des Späthistorismus.

1902 ist die Kirche nach vierjähriger Bauzeit fertig und wird in Dienst genommen. Die Orgel stammt von der in Frankfurt / Oder ansässigen Orgelbaufirma Wilhelm Sauer. Mehrerer Eingriffe in die Substanz des Instruments wurden bei der 1985 / 1986 durchgeführten Reinigung und Sanierung rückgängig gemacht, die Orgel erhielt wieder ihr spätromantisches Klangbild.

(emai)
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