Handball Lürrip steigt nicht auf

Kein Durchmarsch in die Handball-Oberliga: Die klare 22:33-Niederlage der Turnerschaft beim Meister TV Lobberich zeigt, das nicht die falsche Mannschaft Erster ist. Trainer Cutura: "Meine Jungs haben zum Teil versagt."

Handball-Verbandsliga Der Sekt spritzte über den Hallenboden. Aber mehr als sich die Sektduschen anzuschauen, das war für die Spieler der Turnerschaft Lürrip nicht drin. Der große Traum vom Durchmarsch aus der Landesliga in die Oberliga, er ist vorbei für die Turnerschaft. Der Tabellenzweite verlor das "Endspiel" um den Aufstieg beim TV Lobberich 22:33 (12:14) vor 450 Zuschauern, davon etliche aus Lürrip. Und das war verdient. "Das lag nicht nur an der Lobbericher Stärke", sagte ein enttäuschter Lürriper Trainer Ljubomir Cutura. "Sondern meine Jungs haben zum Teil versagt. Bei manchen muss ich die Einstellung in so einem Spiel bemängeln."

"Zufrieden mit der Saison"

Bis zur 37. Minute lief noch alles ganz gut aus Lürriper Sicht. Es stand 17:17. Beide Mannschaften bekamen zu Beginn viele Siebenmeter, die Torwart Michael Altwicker zu parieren pflegte. Lobberich hatte mehr Biss und nahm Kreisläufer Martin Prondzynski mit überharten Mitteln aus dem Spiel, doch das ließen die Schiedsrichter auch zu. Vor allem Tom Thelen und Andreas Schönkes kamen so um etliche Zeitstrafen herum. Das Ergebnis: Prondzynski, eine zentrale Figur im Lürriper Spiel, blieb komplett ohne Tor. "Wir haben das Kreisläuferspiel super unterbunden", sagte Lobberichs Trainer Manfred Wählen. "Das hatten wir uns vorgenommen."

Weil der Lürriper Rückraum auch kaum Torgefahr ausstrahlte, verließ sich die Mannschaft zu sehr auf Daniel Koenen. Der traf auch recht zuverlässig, bis aber auch ihm die Beine schwer wurden. Nach dem 17:17 zumindest traf Lürrip sieben Minuten lang gar nicht mehr. Die Gastgeber kamen zum vorentscheidenden 22:17 durch den besten Feldspieler, Christopher Liedtke. "Da habe ich das erste Mal gedacht: Das schaffen wir nicht mehr", gab Cutura zu.

Lürrip nutzte die häufigen Überzahl-Situationen nicht aus und spielte wie gehemmt. Die Ballverluste häuften sich, die die Gastgeber postwendend mit Tempogegenstößen bestraften. Und in den letzten zehn Minuten hielt Lobberichs Torwart Jost Beckert (19 Paraden) praktisch alles, was aufs Tor kam. Lürrips Torwart Carsten Hesse verlor das direkte Duell gegen Beckert. So bleibt es bei der Verbandsliga. "Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass wir uns so verkauft haben", sagte Cutura. "Aber beim verpassten Aufstieg kann man nicht von einer Enttäuschung reden. Ich bin mit der Saison hochzufrieden."

(RP)
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