Fußball "Gute Stimmung weckt den Ehrgeiz"

Mönchengladbach · Odenkirchen 05/07 führt seit dem zweiten Spieltag die Tabelle der Fußball-Bezirksliga an. Der Trainer erklärt die Gründe für den Erfolg, warnt aber vor der Annahme, die Meisterschaft sei für seine Mannschaft ein Selbstläufer.

Seit dem zweiten Spieltag hat Odenkirchen 05/07 in der Fußball-Bezirksliga die Tabellenspitze übernommen und scheint souverän die Liga zu beherrschen. Kurt Theuerzeit sprach mit Odenkirchens Trainer Peter Schleuter über die Aussichten, in dieser Saison den langersehnten Aufstieg in die Landesliga zu schaffen.

Zehn Spiele haben sie absolviert und von 30 möglichen Punkten gleich 28 geholt, neunmal gewonnen und nur einmal gegen Holt 1:1 gespielt. Der Weg zur Meisterschaft scheint vorgezeichnet.

Schleuter Schön, dass Sie das Wort "scheint" verwendet haben, denn die Saison wird ganz sicher kein Selbstläufer. Man darf sich auch nicht täuschen lassen, denn andere Vereine weisen ebenfalls eine ausgezeichnete Bilanz auf. Kaarst hat bisher 22 Punkte geholt. Hochgerechnet macht das für die Saison 60. Jüchen liegt bei einer solchen Rechnung noch besser und käme sogar auf 63 Punkte. Das allein zeigt, dass die Konkurrenz groß und ebenfalls gut unterwegs ist. Eine gute Zwischenbilanz allein bringt nichts.

Sie blicken lieber ein wenig pessimistisch in die Zukunft.

Schleuter Nein, eigentlich nur realistisch. Kaarst ist ein bestens organisierter Verein. Zudem wird dort zielgerichtet trainiert. Zu Hause ist die Mannschaft souverän und hat alle Spiele gewonnen, schwächelt nur auswärts ein wenig. Wie Kaarst steht auch Jüchen mit uns auf einer Stufe, beide sind harte Konkurrenten. Holt und Dormagen können zumindest den Favoriten ein Bein stellen.

Sie müssen aber zugeben, dass es bisher mehr als gut läuft.

Schleuter Das ist hauptsächlich das Verdienst der Mannschaft, die bisher eine tolle Saison abgeliefert hat. An einen solchen Start hätte keiner von uns im Traum gedacht. Wir müssen aber auch viel dafür auf dem Platz arbeiten und brauchen auch ein wenig Glück, denn so glatt, wie ich mir das wünsche, läuft es doch nicht.

Wo haben Sie denn die Unebenheiten ausgemacht?

Schleuter Die liegen deutlich im offensiven Bereich, obwohl wir 33 Tore erzielt haben. Uns fehlt vor allem Andre Garcia, der uns bis zu seiner schweren Verletzung im spielerischen Bereich weit nach vorne gebracht hat. Das merken wir in der Offensive, zumal Eyup Tasypan und Domenice Hoyer seit Wochen ausfallen. Unsere Abwehr steht sehr, sehr gut. Nur fünf Gegentore sprechen für sich. Ich hoffe nur, dass sich aus der Viererkette kein Spieler verletzt.

Man hört heraus, dass Sie doch noch Nachholbedarf im personellen Bereich sehen.

Schleuter Ich denke, dass im Offensivbereich darüber nachgedacht werden muss, für die Rückrunde noch den einen oder anderen Spieler nach Odenkirchen zu holen. Da besteht wahrscheinlich dringender Handlungsbedarf, der für unseren Defensivbereich deutlich geringer ist.

Ist es für Sie ein vorrangiges Ziel, die tolle Serie in die Winterpause zu retten?

Schleuter Es gibt da von meiner Seite überhaupt keine konkreten Vorgaben. Die Mannschaft freut sich über jeden Sieg, unternimmt auch sonst viel zusammen. Das ergibt eine gute Stimmung, die offensichtlich auch Ehrgeiz weckt. Aber wir haben am Sonntag gegen Kapellens Reserve schon eine sehr schwierige Aufgabe vor uns. Der SC hat im Vorjahr bei uns 4:1 gewonnen. Das sagt alles. Zudem müssen wir noch nach Kaarst. Ich möchte möglichst mit einem Polster in die Winterpause gehen und sehen, wie sich die Spieler bis dahin zeigen. Dann muss man überlegen, inwieweit man an der eine oder anderen Stellschraube dreht.

(RP/rl)
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