Golf Golf ist Arbeit und viel Schweiß

Am Tag, als seine Großeltern zum ersten Mal den Enkel über den Golfplatz begleiteten, da lief es für Morten Schrötgens noch blendend. Der 14-Jährige vom Golfclub Schmitzhof lag noch vorne am ersten Spieltag des Turniers am Schloss Myllendonk. Eine 78er-Runde, nicht schlecht. Auch wenn er schon mal eine 73er (also einen Schlag über Par) geschafft hatte. Morten sitzt mit Stephan Küpper (14) vom Wildenrath GC auf der Terrasse von Schloss Myllendonk und gönnt sich ein Schweinefilet.

Leistungs-, nicht Ausgleichssport

Die beiden sind ganz zufrieden, sie genießen die Sonne. Morten ist Führender nach dem ersten Tag, Stephan hat 96 Schläge gebraucht. Für ihn auch nicht schlecht. Aber beide sehen das selbe Problem: "Das kurze Spiel war nicht gut." Die beiden Mönchengladbacher betreiben Golf nicht als Ausgleichssport, wie das die Eltern tun, sondern als Leistungssport. Morten Schrötgens trainiert sechs Mal in der Woche, dazu kommen Verbandstraining und Krafttraining. "Damit man den Ball auch schön lang hauen kann", sagt Morten und grinst. Der Golf-Sport, den die beiden betreiben, ist nicht zu vergleichen mit dem, der den Ruf des "Alte-Leute-Sports" genießt. Golf ist nicht Erholung, Golf ist Arbeit und viel Schweiß. Morten kauft sich lieber eine Karte für Borussia, als Golf im Fernsehen zu gucken. "Vier Stunden zuschauen, wie jemand 18 Löcher spielt, das ist mir zu langweilig", sagt er. Aber selbst zu spielen, da wird's schon spannender.

DM ja, NRW-Titel nein

Beim zweiten Tag am Schloss Myllendonk lief es jedoch für beide schlechter. Morten brauchte 85 Schläge und rutschte mit 163 Schlägen noch auf den dritten Rang in der Endabrechnung. Das ist zwar nicht dramatisch, weil er mit dem Ergebnis für die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse 14 Ende August in Worpswede qualifiziert ist. Aber der zweite Tag allein wurde als NRW-Meisterschaft gewertet — die hat er verpasst. "Meister zu werden wäre zwar schön, ist aber unwahrscheinlich", sagt Morten. "Die Spitze ist richtig gut." Von Meisterschaften kann Stephan Küpper dagegen nur träumen. Immerhin wurde er in Myllendonk mit 194 Schlägen am Ende 40., von genau 80 Teilnehmern.

(RP)
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