Mönchengladbach Ein "Hacker" zeigt, wie wichtig IT-Sicherheit für Firmen ist

Mönchengladbach · Ein Seminar zeigte Gladbacher Mittelständlern, dass die Gefahr des Datenverlusts und dessen Folgen noch häufig unterschätzt werden.

 IT-Experte Mark Semmler hackte sich live in Unternehmensserver ein.

IT-Experte Mark Semmler hackte sich live in Unternehmensserver ein.

Foto: BVMW, Ilgner

Nach nur wenigen Klicks auf der Tastatur war Mark Semmler bereits am Ziel. "Und schon sind wir drin", sagte der IT-Experte. Mit "drin" meinte der Geschäftsführer der Antago GmbH nicht die erfolgreiche Internetverbindung, sondern die Server von Hunderten mittelständischen Unternehmen, deren komplette Inhalte sich in Sekundenschnelle vor ihm auf die Leinwand projizierten. "So schnell geht das, jetzt könnte ich auf alle Daten zugreifen", sagte Semmler. Fehlt ein effektives Schutzsystem, stehen viele, teils vertrauliche Daten ohne jeglichen Schutz im "Schaufenster" des Internets, sind nahezu frei zugänglich.

Die Überraschung, aber auch der Schrecken war groß bei den rund 100 Zuschauern des Seminars vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) zum Thema IT-Sicherheit. Die Vorstellung, dass die eigenen Daten sich so "nackt" im Netz präsentieren könnten, sorgte für einige Sorgenfalten. Ziel des Projektes der BVMW, von dem pro Jahr zwölf bundesweit organisiert werden, ist, Unternehmen für die Thematik zu sensibilisieren und zu veranschaulichen, welche immensen Schäden durch Laissez-faire-Verhalten bezüglich digitaler Sicherheit entstehen können.

Denn häufig wird die Gefahr unterschätzt, weiß auch Stefan Wagemanns vom BVMW, Mitorganisator und Leiter der Wirtschaftsregion Düsseldorf. "Wir wollen Unternehmer aufklären, dass es grob fahrlässig sein kann, nicht rechtzeitig zu handeln", so Wagemanns. Es sei wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung sicherer IT-Systeme zu wecken. Zum Hintergrund: Zahlreiche zum Teil vertrauliche Daten werden über die IT verarbeitet. Laut Mario Ohoven, Präsident des BVMW, haben zwei von drei deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren auf diese Weise Daten verloren und dadurch wirtschaftlichen Schaden erlitten.

Doch es wurde nicht nur gewarnt, sondern es wurden auch Lösungsvorschläge genannt. Neben Mark Semmler klärte unter anderem Datenschutzbeauftragter Hartmut Peglow über Schutzmöglichkeiten auf. Der erste wichtige Schritt für Unternehmen ist laut Peglow die Kommunikation mit den Angestellten.

So sei es ganz besonders wichtig, Mitarbeiter darüber zu informieren, wie sie mit vertraulichen Daten umzugehen haben. Auch eine gute Firewall, die von einem externen Administrator verwaltet wird, sei zwingend notwendig, um zu verhindern, dass bereits nach wenigen Tastatur-Klicks ungebetene Gäste Zugang zu den eigenen, vertraulichen Daten haben.

(jasi)
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