Mönchengladbach 90 Wohnungen und eine Kita für Eicken

Mönchengladbach · Hinter dem Eickener Markt und der Mehrzweckhalle entsteht ein neues Viertel. Die Wohnungen zwischen 50 und 110 Quadratmetern werden 2017 fertig. Nach mehrfachem Umplanen sind nun auch die Nachbarn zufrieden.

 Zwischen Eickener Straße, Schwogenstraße und Flenkenweg wird bald in großem Stil gebaut. Direkt hinter der Mehrzweckhalle sieht man im Plan das große quer stehende Gebäude, das auch als Schallschutz für die anderen Häuser dient. Die sind unterschiedlich hoch und leicht versetzt. Das soll das recht dann recht dicht gebaute Gebiet auflockern. Die ersten Mieter werden wohl 2017 einziehen können. Unten: Die Mehrzweckhalle von außen.

Zwischen Eickener Straße, Schwogenstraße und Flenkenweg wird bald in großem Stil gebaut. Direkt hinter der Mehrzweckhalle sieht man im Plan das große quer stehende Gebäude, das auch als Schallschutz für die anderen Häuser dient. Die sind unterschiedlich hoch und leicht versetzt. Das soll das recht dann recht dicht gebaute Gebiet auflockern. Die ersten Mieter werden wohl 2017 einziehen können. Unten: Die Mehrzweckhalle von außen.

Foto: Stadt, Foto: Hans-Peter Reichartz

Eine nagelneue Mehrzweckhalle für Eicken, die die Stadt keinen Cent kosten sollte, ein Lebensmittelmarkt, ein Gesundheitszentrum und außerdem noch Wohnen - die Bezirksvertreter staunten nicht schlecht, als Planungsdezernent Andreas Wurff und Architekt Dr. Burkhard Schrammen ihnen diese Idee am 13. Juni 2012 präsentierten. Schrammen bat zum Abschluss die Politiker, die Ideen sorgsam zu prüfen und zeitnah ein Signal zu geben. "Wir machen uns den Investoren gegenüber unglaubwürdig, wenn wir ihnen nicht sagen, was wir in der Stadt wollen und was nicht", sagte Schrammen damals - und bekam Applaus von den Zuschauerbänken.

Mönchengladbach: 90 Wohnungen und eine Kita für Eicken
Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Eine zeitnahe Entscheidung bekam er indes nicht. Politik und Verwaltung hatte der Vortrag Schrammens offenbar so gut gefallen, dass sie ihn zum Stammgast in der Bezirksvertretung machten. Lieber doch ohne neue Halle. Bitte kein Supermarkt. Und die Wohnhäuser nicht ganz so hoch. Schrammen plante um, wieder und wieder. Und mancher Eickener hatte längst das Gefühl, das Projekt werde frühestens am Sankt-Nimmerleinstag realisiert. Der ist nun nahe.

Denn am 13. November 2014, also auf den Tag genau 29 Monate nach der ersten Präsentation, ist nun klar, was in Eicken passieren soll. Architekt Schrammen ist froh. Die Bezirksvertretung (außer den Grünen, die gegen das Projekt stimmten) ist froh. Der Planungsdezernent ist es. Und die Nachbarn sind es auch. Denn ihre letzten Bedenken sind allesamt berücksichtigt worden, so dass bei der Bürgerversammlung diese Woche diese Frage zur drängendsten wurde: Wie lassen sich die Behinderungen während der Bauzeit so klein wie möglich halten? Und so wird das neue Quartier zwischen Eickener Straße, Schwogenstraße und Flenkenweg auf dem Gelände der früheren Textilfirma nun aussehen: Ein langes und hohes Haus direkt hinter der Mehrzweckhalle riegelt mit seinen vier Geschossen plus Staffelgeschoss die dahinter liegenden acht Häuser gegen Lärm ab. Die acht Häuser sind unterschiedlich in Höhe und Kubatur und liegen auch leicht versetzt zueinander, was für Auflockerung im dann recht dicht bebauten Gelände sorgen soll. In einigen Wohnungen, die direkt an die Mehrzweckhalle grenzen, gibt es in Küche und Bad keine Fenster zum Öffnen. Die Räume werden von innen belüftet. Denn ansonsten würden bei Veranstaltungen in der Halle die Lärmgrenzwerte überschritten. Das hat ein Gutachten ergeben.

"Die Wohn- und Schlafräume gehen aber alle nach hinten raus. Das sorgt also für keine nennenswerte Beeinträchtigung", erklärt Architekt Schrammen. Auch die nach hinten gelegenen Fenster und Türen der Halle müssen künftig geschlossen bleiben - andernfalls könnte zu viel Lärm in Richtung der Häuser schwappen. Sollte deswegen eine Belüftungsanlage nötig werden, zahlt diese der Investor und nicht die Stadt.

Eine Kindertagesstätte wird es im Erdgeschoss des langgestreckten Gebäudes geben. Bis zu 90 Wohnungen darf der Investor auf dem Gelände bauen. Die meisten von ihnen werden zwischen 75 und 85 Quadratmetern groß sein. Für die Bewohner gibt es zwei Tiefgaragen. Nur für Besucher gibt es einige wenige oberirdische Parkplätze. In das Quartier hinein kommt man hauptsächlich über die Schwogenstraße. Lediglich die kleinere der beiden Tiefgarage ist über den Flenkenweg zu erreichen.

Nachdem die zuständige Bezirksvertretung Nord dem Plan zugestimmt hat, muss nun noch in der übernächsten Woche der Bau- und Planungsausschuss grünes Licht geben. Baubeginn könnte Ende kommenden Jahres sein, 18 Monate später könnten die ersten Mieter einziehen.

Reinhold Schiffers (SPD) hatte am Ende der Debatte zu dem Thema in der Bezirksvertretung Nord noch einen Wunsch: "Wir müssen es schaffen, dass Investoren nach ein oder zwei Gesprächen mit Verwaltung und Politik wissen, was gewünscht und möglich ist. Ein Planungsprozess über Jahre wie dieser hier schadet dem Standort Mönchengladbach."

(RP)
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