Mönchengladbach Dreifaltiges Kontrastprogramm der Stile

Mönchengladbach · Mit einer Kunstausstellung in ihrer Hauptstelle am Bismarckplatz beschließt die Deutsche Bank die Festreihe ihrer Jubiläumsveranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen. Drei Künstler stellen hier ab Dienstag ihre Arbeiten aus.

 Auf Schritt und Tritt begegnen Besucher der Deutschen Bank Kunstwerken. Filialleiter Georg Schiffer (r.) und Kollege Falko Schoppe (l.) baten Ullrich Carsjens, Gisela Varzandeh und Sabine Bank (v. l.) um Beiträge zur Jubiläumsschau.

Auf Schritt und Tritt begegnen Besucher der Deutschen Bank Kunstwerken. Filialleiter Georg Schiffer (r.) und Kollege Falko Schoppe (l.) baten Ullrich Carsjens, Gisela Varzandeh und Sabine Bank (v. l.) um Beiträge zur Jubiläumsschau.

Foto: Ilgner

Sabine Bank steht auf einer kleinen Trittleiter vor einer Stellwand, um dort ein Bild aufzuhängen. Es zeigt Pusteblumen, ist in auffallend dezenten Pastelltönen gemalt. Aber es ist Tuschemalerei - die Technik hat die Rheydter Malerin bei einer chinesischen Künstlerin, Lili Yuan, in Krefeld gelernt. "Angefangen habe ich mit der chinesischen Tuschemalerei vor neun Jahren", erzählt die Künstlerin.

Sabine Bank zeigt ihre Bilder, die allesamt mit Tusche in chinesischer Stilmanier entstanden sind, ab kommenden Dienstag in der Deutschen Bank am Bismarckplatz. "Landschaften, Bäume, Pflanzen, Vögel, Fische sind die gängigsten Motive", informiert sie. Der Bezug auf China mag durchaus auf einen zunehmend bevorzugten Kundenstamm des Bankhauses deuten, das in Mönchengladbach mit einer Kunstausstellung seine Feierlichkeiten zum Jubiläum (100 Jahre Deutsche Bank) beschließt. "Im Mai hatten wir mit einem Konzert in der Reihe ,Musik im Haus' bereits einen anderen schönen Paukenschlag gesetzt", sagt Filialdirektor Georg Schiffer.

Die Ausstellung, die am Montag im Kreis von geladenen Gästen eröffnet wird, umfasst freilich nicht nur Bilder im chinesischen Stil. "Wir wollen Formen der bildenden Kunst in größtmöglicher Vielfalt zusammenbringen", sagt Schiffer. Und sein Mitarbeiter Falko Schoppe fügt hinzu: "Wir haben uns bei der Auswahl von Jean Pauls Wort von der Kunst als Wein des Lebens leiten lassen. Da gibt es unterschiedlichste Geschmäcker, und so haben wir als Kontrastprogramm ein Konvolut Bilder des Mönchengladbachers Ullrich Carsjens und Skulpturen der Bildhauerin Gisela Varzandeh in der Kundenhalle versammelt."

Carsjens liebt den robusten, bewegten, kraftvollen Pinselstrich, seine neoexpressionistischen Bilder sind nur rudimentär gegenständlich-figural, am stärksten pulsieren darin wilde, oft grell den Betrachter anbleckende Farben. In Acryl und Öl auf Holz arbeitet Carsjens vorwiegend, manchmal verabreicht er Bildern einen glänzenden Firnis mit Epoxidharz ("Umarmung"). Ironie schwingt in manchem Bild mit, so bei der "Wanderin im Nebelmeer", wofür der aus Hamburg stammende Künstler sich erkennbar von der Atmosphäre in Bildern Caspar David Friedrichs inspirieren ließ.

Seit 20 Jahren befasst sich die gelernte Ergotherapeutin Gisela Varzandeh mit Bildhauerei. Ihre Bronzen, Keramikköpfe, Reliefs und weitere Tonarbeiten verblüffen durch die große Selbstverständlichkeit, mit der sie intensiven Ausdruck mit fließender Eleganz der Bewegung und archaischer Motivik verbinden. Besonders eindrucksvoll ist ihr stürzender Ikarus.

(RP)
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