Mönchengladbach Nach Unfallflucht gab es einen Monat Fahrverbot
Mönchengladbach · Am 10. Juni verließ ein Rentner (77) vor einem Mönchengladbacher Baumarkt mit seinem Wagen die Parklücke und beschädigte beim Ausparken ein daneben stehendes Fahrzeug. Der 77-jährige Autofahrer verließ den Parkplatz, ohne sich um den Unfallschaden zu kümmern. So etwas geschieht wahrscheinlich alltäglich auf unseren Parkplätzen. Doch der Rentner war damals beobachtet worden. Deshalb musste er sich jetzt wegen Unfallflucht vor dem Mönchengladbacher Amtsgericht verantworten.
Aber der Angeklagte bestritt den Vorwurf. Er sei damals zugeparkt worden. Nach dem Ausparken habe er doch extra nachgesehen. Aber er habe keine Beschädigungen gesehen, weder an seinem Wagen noch an dem fremden Fahrzeug. Das nahm ihm weder Gericht noch Staatsanwältin ab. Denn immerhin gab es einen Kostenvoranschlag über 1359 Euro. Außerdem hatte ein 66-jähriger Zeuge, der gerade den Baumarkt verlassen hatte, von Weitem das Ausparken des Angeklagten beobachtet.
Er merkte sich die Autokennzeichen am Wagen des Mönchengladbachers und informierte sinngemäß einen Rentner aus Korschenbroich: "Schauen Sie mal auf ihr Fahrzeug, das ist beschädigt". Der 67 Jahre alte Autofahrer ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Außerdem beschaffte er sich den Kostenvoranschlag.
Auch am Ende blieb der Angeklagte dabei, keinen Schaden gesehen zu haben. Er gab dann lediglich zu, einen Anstoß an den anderen Wagen bemerkt zu haben. Wegen Unfallflucht verurteilte das Gericht den Mönchengladbacher, dessen Vorstrafenregister nur leere Blätter enthielt, zu einer Geldstrafe von 1000 Euro (25 Tagessätze zu je 40 Euro). Vergeblich versuchte der Verteidiger außerdem, seinen Mandanten vor einem Fahrverbot zu schützen. Sowohl der 77-Jährige als auch dessen 72 Jahre alte Ehefrau seien doch auf den Führerschein angewiesen.
Doch sowohl die Staatsanwältin als auch das Gericht schlossen sich dem Plädoyer des Anwaltes letztendlich nicht an. Der Angeklagte erhielt für die Dauer von einem Monat Fahrverbot.
