Erkrath Neuer Kämmerer: "Ich liebe Zahlen und Sport"

Erkrath · Der Mettmanner Thorsten Schmitz tritt in der Nachbarstadt in die Fußstapfen von Heribert Schiefer. In der Freizeit joggt und taucht er.

Der dröge Zahlenmensch ist er nun wirklich nicht, der frühere Kämmereileiter und neue Kämmerer der Stadt Erkrath, Thorsten Schmitz. Seit 1. Januar ist der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann und Diplom-Verwaltungswirt Chef von 28 Amtskollegen im Rathaus — inklusive Kasse und den drei Damen der Wirtschaftsförderung — und damit Nachfolger von Heribert Schiefer. Der ging zum Jahresbeginn in den Ruhestand.

Als Typ eher ein lockerer, sportlicher Sunnyboy hat Thorsten Schmitz in seinem Job den städtischen Zahlenwust fest im Griff. Das ist ihm weniger Mühe als Leidenschaft. "Ich liebe Zahlen wie andere Worte", gesteht er. "Der Umgang mit Zahlen macht mir Spaß, die Vorgänge, die dahinter stecken, und ihre Analyse. Ich konnte mir Zahlen schon immer gut merken." Früher waren es Telefonnummern, heute sind es Haushaltsposten.

Das ist ein Glück für die Stadtverwaltung und war es früher für den Kreis, wo Thorsten Schmitz fast 20 Jahre lang gearbeitet hat — unter anderem im Finanz-Kontrolling, bei Jahresabschlüssen und Bilanzen. Dort hat er auch mit 28 Jahren so zusagen als Spätberufener sein Studium begonnen. "Ich habe meinen Job von der Pike auf gelernt", sagt Schmitz, "ich habe Erfahrungen in Unternehmen und in der Verwaltung gemacht." Und übrigens noch ganz wo anders: bei der Bundeswehr als Zeitsoldat, und zwar als Ausbilder in der Raketen-Artillerie. "Das war eine nette Abwechslung, und ich bin viel rumgekommen. Aber auf Dauer wollte ich das nicht machen", sagt Schmitz. Dass man ihn nach zwei Jahren in der Erkrather Verwaltung auf den Chefsessel der Kämmerei berufen hat, ist für ihn "eine Bestätigung meiner Arbeit", obwohl er gerne länger mit seinem Vorgänger Heribert Schiefer zusammengearbeitet hätte. Aber vor allem ist es für ihn ein Superglücksfall. "Ich bin sehr heimatverbunden", gesteht Schmitz, der in Mettmann mit seiner Lebensgefährtin und seiner 17-jährigen Tochter wohnt. "Wegen des Jobs weit wegziehen, das kam für mich nie infrage." Für den Erkrather Haushalt hat er ein Hauptziel: ihn endlich wieder ausgeglichen zu präsentieren, "damit die Politik mehr Handlungsspielräume bekommt", sagt er. Das könne durch steigendes Gewerbesteueraufkommen geschehen, aber auch durch Einsparungen bei den Ausgaben. "Da muss man mal die Möglichkeiten ausloten", sagt er. Wenn Thorsten Schmitz nicht mit Zahlen jongliert, dann hält er sich körperlich fit — beim Joggen, beim Krafttraining und beim Skilaufen. "Dieser Ausgleich muss sein", sagt er. Sein Lieblingssport führt ihn allerdings immer Tausende Kilometer weit weg ans Rote Meer zum Sporttauchen. Für Erkrath und die Erkrather hegt der Mettmanner besondere Sympathien: "Die Menschen hier stehen zur ihrer Stadt. Das muss man als Vorteil nutzen", sagt er. Persönlich schätzt er die geografische Lage der Düsselstadt, die Natur rundherum, die Nähe zu Düsseldorf und dem Ruhrgebiet und vor allem den Menschenschlag: die Rheinländer sind in der Regel sehr zugänglich, sagt er. Die besten Voraussetzungen, einen erfolgreichen Job zu machen.

(RP)
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