Kreis Mettmann Landwirte setzen sich für Insektenbestände ein

Kreis Mettmann · Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über das Insektensterben betont Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, dass es nach wie vor an einer gründlichen Ursa-chen-Wirkung-Analyse fehle.

"Die jetzt veröffentlichte Studie mit Daten aus Schutzgebieten erlaubt selbst nach Aussage der beteiligten Forscher keine Rückschlüsse auf klimatische oder landwirtschaftliche Faktoren als Auslöser für den Rückgang der Insektenbiomasse", hebt er hervor. Vorschnelle und einseitige Schuldzuweisungen in Richtung Landwirtschaft seien vor diesem Hintergrund nicht zielführend.

Eine umfassende Ursachenforschung, die selbstverständlich auch landwirtschaftliche Aspekte einschließe, müsse am Anfang einer sachlichen Diskussion über die Entwicklung der Insektenbestände stehen, so der Vorsitzende. Das Insektensterben sei ein multifaktorielles Geschehen, es hat viele Ursachen - wie im August dieses Jahres auch das Bundesumweltministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen bestätigte.

Die diskutierte Studie bestätige die bereits bekannten Erkenntnisse des Entomologischen Vereins Krefeld. Auch der für die am Niederrhein gesammelten Daten zuständige In-sektenforscher verorte die Suche nach den auslösenden Faktoren "in einer Wolke der Unwissenheit" (FAZ, 16. Juli 2017). Martin Dahlmann zufolge fehle es an einem flächendeckenden System zur Ursachenforschung, mit dem der Rückgang der Bestandszahlen erklärt werden könne. "Wir brauchen ein Langzeit-Monitoring", so der Vorsitzende. Nur so könne die Debatte auf eine solide Grundlage gestellt werden.

Die Landwirtschaft hat laut Martin Dahlmann ein großes Interesse an ausgewogenen Insektenbeständen, damit die Selbstregulation der Natur funktioniere und der Einsatz von chemischen oder biologischen Pflanzenschutzmitteln in den Kulturpflanzen auf ein Minimum redu-ziert werden könne. Insekten spielen durch die Bestäubung eine wichtige Rolle für die Sicherung landwirtschaftlicher Erträge und für den Erhalt von Wildpflanzen. Mit ihrer Beteiligung am mit Bundesmitteln geförderten Projekt "Summendes Rheinland" dokumentieren die rheinischen Landwirte ihr Engagement für die Stärkung der Insektenpopulationen, betonte Dahlmann in einer Pressemitteilung.

(RP)
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