Mettmann Krimi-Lesung macht neugierig

Mettmann · "Schwarzer Schwan" heißt das neue Buch von Horst Eckert. Der Düsseldorfer liest in der Stadtbücherei Mettmann. Der 52-jährige Autor verarbeitet gerne die Komplexität aktueller Themen in Form einer Erzählung.

 Horst Eckert liest in der Stadtbücherei Mettmann aus seinem aktuellen Politikkrimi.

Horst Eckert liest in der Stadtbücherei Mettmann aus seinem aktuellen Politikkrimi.

Foto: Dietrich Janicki

Der Publikumsraum in der Stadtbibliothek ist abgedunkelt. Die einzige Lichtquelle ist eine schwarze Schreibtischlampe, die links neben Horst Eckert steht. Ihr gelbliches Licht legt sich auf sein Gesicht und auf die Seiten seines aktuellen Krimis. Über 40 Literaturfans hingen gespannt an den Lippen des Düsseldorfer Autoren Eckert, als er Auszüge aus seinem aktuellen Politkrimi "Schwarzer Schwan" vorlas. Die packenden Geschichten der 32-jährigen Bänkerin Hannah Kaul und dem Kommissar Dominik Roth sind nach gut 60 Minuten viel zu schnell vorüber, die Neugierde ist geweckt.

Ob Hannah mit den Entdeckungen im Büro ihres Abteilungsleiters noch in Schwierigkeiten kommen wird und inwiefern ihre aufkommenden Probleme mit Dominik in Verbindung treten werden, sind Fragen, die den Zuhörern im Saal durch die Köpfe gehen. Silke Naase ist eine von ihnen. Sie erklärt, wie stark ihre Neugierde bereits nach den ersten Minuten der Lesung geweckt wurde. "Ich bin offen für jedes Genre und kann mich schnell für ein neues Buch begeistern", sagt die Mettmannerin. "Im Urlaub lese ich im Schnitt acht Bücher in zwei Wochen", sagt sie. Zusammen mit ihrem Mann ist sie gekommen, um die Geschichte von Hannah und Dominik zu erleben. Im Laufe des Abends wird sich zeigen, ob Eckert sie mit dem Krimi begeistern konnte. Und wenn es sie schließlich überzeugt hat, liegt zu Weihnachten vielleicht auch das ein oder andere von den zehn vorherigen Krimis Eckerts unter dem Tannenbaum.

Finanz- und Wirtschaftskrise

Der 52-jährige Autor hat vor einigen Jahren das Schreiben für sich entdeckt. "Am besten gefiel mir seit jeher, die Komplexität aktueller Themen in Form einer Erzählung zu verarbeiten", sagt der gebürtige Bayer. Aus diesem Grund sei die Finanz- und Wirtschaftskrise ein Thema in seinem aktuellen Kriminalroman. "Doch die Geschichte der Protagonisten soll immer im Vordergrund vor den politischen Analysen stehen", sagt Eckert. Hannah und Dominik erleben ihre eigenen, persönlichen Katastrophen, die im Laufe der Handlung an den Leser dringen sollen. Das spiegelt sich sogar schon im Titel wider. "Auf ,Schwarzer Schwan' als den Titel meines neuen Buchs bin ich durch den Philosophen Sir Karl Popper gekommen", erklärt Eckert. Ihm zufolge glaube der Mensch an die Existenz weißer Schwäne, weil die meisten zu beobachteten Schwäne dieser Welt weiß seien. Doch dann plötzlich taucht ein schwarzer Schwan auf – und die Katastrophe sei da. Denn alles, was der Mensch zuvor zu glauben schien, wurde durch diesen schwarzen Schwan widerlegt. "Dieses Bild schien mir passend zu den Katastrophen, die Hannah und Dominik erleben werden", sagt Eckert und zwinkert dabei verschwörerisch.

Welche Katastrophen das sind, wird auch Silke Naase wohl selbst lesen müssen.

(mego)
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