Erkrath Kreuzzug gegen die Pipeline

Erkrath · Rund 150 Bürger waren Freitagabend dem Aufruf der IG Erkrath gefolgt. Sie stellten an der Max-Planck-Straße 42 neue Warnkreuze auf. Landrat, Bürgermeister und Landtagsabgeordnete aller Parteien unterstützen den Protest.

 Viele Bürger protestierten wieder gegen die CO-Pipeline und stellten zusammen mit (vorne, v.l.) Landrat Thomas Hendele, Bürgermeister Arno Werner und Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath, Kreuze auf.

Viele Bürger protestierten wieder gegen die CO-Pipeline und stellten zusammen mit (vorne, v.l.) Landrat Thomas Hendele, Bürgermeister Arno Werner und Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath, Kreuze auf.

Foto: janicki

"Was ist, wenn die Leitung bricht, es kommt das Gas, man merkt es nicht!" — Zum Pipeline-Song von Jörg Owsianowski waren gestern Abend knapp 150 Menschen dem Aufruf der IG Erkrath gefolgt, um gegen die Kohlenmonoxid-Leitung des Bayer Konzerns zu demonstrieren.

Sie trafen sich an der Max-Planck-Straße/Ecke Maiblümchen und stellten 42 neue weiße Holzkreuze an der Stelle auf, wo die Pipeline verläuft. Viele von ihnen waren nicht die typischen Demonstranten, sondern ältere Bürger wie der Ingenieur Willi Wendler, der sein eigenes kleines Kreuz mit der Aufschrift "CO = Tod" mitgebracht hatte. "Ich kenne mich aus", sagte er, "beim Rundnahtschweißen gibt es immer schwache Stellen." Deshalb traut der Anlieger der Gerhart-Hauptmann-Straße den Versicherungen der Bayer AG nicht.

Bürgermeister ärgert sich

Bürgermeister Arno Werner ärgerte sich darüber, "dass sich der Bayer-Konzern weniger beeinflussen lässt, als gewünscht". Trotz neuer Regierung baue er einfach weiter. "Das ist nicht nachzuvollziehen." Die Stadt unterstütze die Klagen einzelner Bürger ebenso wie der Kreis, für den es nicht immer ganz einfach sei, gegen die Bezirksregierung zu agieren. Werner wie Landrat Thomas Hendele begrüßten den Widerstand der Bürger.

"Wir sollten laut in Richtung Leverkusen, Düsseldorf und Münster sagen, was wir im Kreis über die Pipeline denken", so Hendele. Das öffentliche Planänderungsverfahren zum Pipelinebau sei eine Chance. "Dagegen können wir Einspruch erheben.

Der Widerstand lebt und hat sich nicht ins Private zurückgezogen", rief er. SPD-Landtagsabgeordneter Norbert Krick erklärte: "Wir brauchen Geduld, gute Anwälte und aktives Zutun." Ganz wichtig, betonte der Sprecher der IG Erkrath, Wolfgang Cüppers, sei das in Auftrag gegebene Gutachten, das Alternativen zur Pipeline zeigen sollte. Allerdings sei das Vertrauen in die Gutachter gering.

(RP/rl)
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