Wülfrath Innenstadt fehlt ein Magnet

Düsseldorf · Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept wird heute im Rathaus diskutiert.„Die Rathaus-Fläche bietet die Möglichkeit zur Ansiedlung weiterer strukturprägender Geschäfte.“

Wülfrath fehlt ein innerstädtischer Magnetbetrieb, der die Kundenfrequenz erhöht und das bestehende Einzelhandelsangebot verstärkt – die Untersuchungen des Büros Junker und Kruse, Stadtforschung- und Planung, bringen es auf den Punkt. „Die Chance bietet das südlich an die Innenstadt angrenzende Areal des ehemaligen Rathauses“, heißt es in ihrem erstellten Einzelhandels- und Zentrenkonzept, über das der Stadtplanungsausschuss heute beschließt. „Der Abriss des Rathauses und die damit frei werdenden innerstädtischen Flächen bieten die Möglichkeit zur Ansiedlung weiterer strukturprägender Einzelhandelsgeschäfte, von denen der gesamte innerstädtische Einzelhandel profitieren kann.“ Als Aushängeschild des Geschäftszentrums, vermittle die Fußgängerzone mit historischer Bausubstanz, Fachwerkarchitektur und Schieferfassaden attraktive Einkaufsatmosphäre. „Dieses Potenzial wird nicht ausreichend ausgeschöpft“, stellt das Stadtforschungsbüro fest. Schwächen lägen insbesondere in der Gestaltung des öffentlichen Raums, aber auch in der Außendarstellung des Einzelhandels.

Die Wülfrather verfügen über ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial von rund 123 Millionen Euro. Die Umsätze des Einzelhandels in Wülfrath liegen bei rund 83,23 Millionen Euro. Viele Wülfrather kaufen in Nachbarstädten ein: Im Bereich Bekleidung/Wäsche fließen fast zehn Millionen Euro Kaufkraft ab, über sieben Millionen bei Möbeln, bei Unterhaltungselektronik rund fünf Millionen. Im Gegenzug zieht es wenige Auswärtige zum Einkauf nach Wülfrath. „Insgesamt wird deutlich, dass der Wülfrather Einzelhandel keine wesentliche Ausstrahlung über die Stadt hinaus hat“, resümiert das Stadtplanungsbüro.

Als Einzelhändler mit dem größten Einzugsgebiet nennt Junker und Kruse den Anbieter „Domäne/ Teboflor“. Nur 22 Prozent der Kunden stammen aus Wülfrath, 22 Prozent aus Velbert, je 12 Prozent aus Mettmann und Wuppertal. Der Innenstadt-Einzelhandel profitiert davon nicht. Bei der Passantenbefragung gaben nur zwei Prozent an, auch noch die Innenstadt zu besuchen, 14 Prozent wollten noch in die Fliethe. Die fehlende funktionale Verbindung Domäne-Innenstadt wertet das Stadtplanungsbüro als negativ,. Ein Großteil des Kundenpotenzials werde nicht genutzt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort