Kreis Mettmann "Auf Beton wächst kein Brot"

Kreis Mettmann · Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, warnt vor Flächenverbrauch.

Die Fläche, die Landwirte beackern können, wird immer kleiner. In Nordrhein-Westfalen wurde in den vergangenen zehn Jahren eine Fläche vom Umfang der heutigen Landwirtschaftsfläche des Kreises Düren zugepflastert, bebaut oder bewaldet und somit der Landwirtschaft als Acker entzogen. Darauf weist Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann, hin und bezieht sich auf die Auswertungen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT NRW) als statistisches Landesamt.

Die Landwirtschaftsfläche verringerte sich nach Angaben von IT NRW in Nordrhein-Westfalen von 2005 bis 2015 um 551 km². Diese Fläche entspreche in etwa der Fläche von 77 000 Fußballfeldern. Der Verlust der Fläche beunruhigt die Landwirte. "Die Ansprüche an die Fläche nehmen immer mehr zu. Die Landwirte sollen Lebensmittel darauf erzeugen, die Artenvielfalt soll gestärkt werden, gleichzeitig soll das Gewerbe Flächen zubauen dürfen und sich entwickeln, aber auch die Leute sich im Grünen erholen können - das wird immer schwieriger zu lösen", so Dahlmann. Umso wichtiger sei es, dass nicht noch mehr Fläche versiegelt werde. "In NRW sind das jeden Tag 10 bis 12 Hektar. Auf Beton wächst kein Brot und erst recht kein Artenreichtum!", kritisiert er.

Umso enttäuschender sei es, so der Vorsitzende, dass die Landesregierung das Ziel, den täglichen Flächenverbrauch auf Fünf Hektar zu begrenzen, aufgegeben hat. Gleichzeitig werde in mehreren aktuellen Gesetzesvorhaben neues "Landgrabbing" forciert, so etwa im Landesnaturschutz- und Landeswassergesetz. Auch bei den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gehen der Landwirtschaft zusätzlich landwirtschaftliche Flächen verloren. Martin Dahlmann forderte die NRW-Regierung auf, einer qualitativen Aufwertung bestehender Naturschutzflächen Vorrang vor weiterem Flächenverbrauch durch Kompensationsmaßnahmen zu geben.

(RP)
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