Meerbusch Zahl der Einbrüche steigt stark an

Meerbusch · Bundesweit sind die Einbruchszahlen im ersten Halbjahr zurückgegangen. Nicht so in Meerbusch. Die Polizei verzeichnete 157 Einbrüche — der höchste Stand seit Jahren. Die Beamten raten, Fenster und Türen zu sichern.

Für das erste Halbjahr dieses Jahres verzeichnet die Polizei im Schnitt fast einen Einbruch pro Tag. 157 Mal wurde bislang in Meerbusch eingebrochen. Im ersten Halbjahr 2013 waren es 121 Einbrüche. Laut Kreispolizei sind jetzt bereits mehr als 75 Prozent im Vergleich zur Einbruchsstatistik des gesamten Vorjahres erreicht - 2013 gab es in Meerbusch 200 Einbrüche (2012: 188 Fälle).

"Die Täter sind im gesamten Stadtgebiet aktiv", sagt Polizei-Sprecher Hans-Willi Arnold. Hauptsächlich in der dunklen Jahreszeit, so Arnold, schlügen die Einbrecher zu. Besonders beliebt bei den Tätern seien Häuser, deren gut abgeschirmte Gärten auf der Rückseite ideale Deckung für den Einbruch bieten.

So schützen Sie Ihr Haus vor Einbrechern
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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Pünktlich zur Uhrenumstellung auf Winterzeit haben die Einbrecher Hochsaison. "Jedes Jahr beobachten wir ab Oktober einen Anstieg der Einbrüche", sagt Arnold. "Dadurch, dass es schneller dunkel wird, passieren viele Einbrüche sogar tagsüber." Die Täter bereiten ihren Raubzug sorgfältig vor, beobachten die Fenster und Türen des Hauses und erkennen am Licht der Zimmerlampen, ob sich die Bewohner daheim aufhalten.

Das Vorgehen der Einbrecher gleiche sich in den meisten Fällen. "Oft nutzen die Täter die Gärten auf der Rückseite, um sich Zutritt zum Grundstück zu verschaffen", erklärt Arnold. "Die Bewohner schirmen ihre Gärten gut ab, um sich unbeobachtet dort aufhalten zu können. Einbrecher nutzen diesen Vorteil für ihre Zwecke." Unzureichend gesicherte Fenster und Türen seien für Profis kein Hindernis. "Fast alle Einbrecher hebeln die Zugänge in wenigen Sekunden auf und haben freie Bahn", so Arnold. Die einzige Möglichkeit, sich vor Einbrechern zu schützen, sei eine ausreichende Sicherung des Hauses.

Im Rahmen der Aktion "Riegel vor" möchte die Polizei den Bürgern veranschaulichen, wie die Einbrecher vorgehen und wie man diese ungebetenen Gäste kostengünstig zum Scheitern bringen kann. "Natürlich suchen wir auch das Gespräch mit den Bürgern", sagt Kriminalkommissarin Daniela Dässel. "Aber eine Demonstration ist noch hilfreicher, um ein Verständnis von Sicherheit zu erhalten." Dafür haben die Polizisten ab Oktober einen speziellen Anhänger für Einbruchssimulationen im Einsatz. Auf jeder Seite sind Fenster und Türen mit verschiedenen Schließmechanismen angebracht. Hier zeigen die Beamten den Bürgern wesentliche Unterschiede bei der Haussicherung, etwa das herkömmliche "Zapfenschloss" im Vergleich zum robusten "Pilzkopfverschluss". "Es ist wichtig, dem Einbrecher Probleme zu bereiten und ihn damit nervös zu machen," sagt Kriminalhauptkommissar Jochen Hilgers. So reiche bei den Türen schon ein "Panzerquerriegel" oder verstärkte Rahmen, um den Einbruch zu vereiteln.

(RP)
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