Meerbusch Einsätze, die in Erinnerung bleiben

Meerbusch · Wohnungsbrände, Verkehrsunfälle und ein Hochwasser-Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr wieder viel zu tun. Die Jahresbilanz verzeichnet insgesamt knapp 400 Einsätze.

 Im September standen Strohballen auf einem Lanker Feld in Flammen. Das Feuer war schnell unter Kontrolle.

Im September standen Strohballen auf einem Lanker Feld in Flammen. Das Feuer war schnell unter Kontrolle.

Foto: Feuerwehr

Zu Beginn des neuen Jahres blickt die Freiwillige Feuerwehr auf insgesamt 386 Feuerwehreinsätze im Jahr 2013 zurück. Dies sind zwar nur rund fünf Prozent weniger Einsätze als im Vorjahreszeitraum, dennoch der tiefste Wert seit 2005 (332 Einsätze). "Einige Einsätze traten jedoch durch ihre Art und die Dauer im letzten Jahr deutlich hervor und werden den beteiligten Einsatzkräften sicherlich länger in Erinnerung bleiben", resümiert Feuerwehr-Sprecher Frank Mohr.

 Mitte Juli brannte ein Klettergerüst an der Comeniusstraße. Der Sachschaden geht in die Zehntausende.

Mitte Juli brannte ein Klettergerüst an der Comeniusstraße. Der Sachschaden geht in die Zehntausende.

Foto: Feuerwehr

Zuvor ein Blick auf die Statistik, welche die 386 Einsätze in 55 Prozent Technische-Hilfe-Einsätze (214), 20 Prozent Brandeinsätze (77) und 25 Prozent Fehlalarme (95) unterteilt. Maßgeblich bei den Technische-Hilfe-Einsätzen waren 46 Personen in Notlage, 30 Verkehrsunfälle, 42 Ölspuren, 36 Sturmschäden und auch 26 Tiere in Notlagen, von denen in den wenigsten Fällen tatsächlich die Hilfe der Feuerwehr benötigt wurde. Bei den Bränden handelte es sich hauptsächlich um Kleinbrände, einige ausgedehnte Zimmerbrände und einen Großbrand.

 Im Juni gerieten zwei Container auf der Strümper Straße in Brand.

Im Juni gerieten zwei Container auf der Strümper Straße in Brand.

Foto: Feuerwehr

Zu den größeren Bränden zählten zwei Einsätze im Mai. In Ilverich entstand am 5. Mai erheblicher Sachschaden, als es in den Abendstunden zu einem Brand im Dachboden eines Einfamilienhauses kam. Ein Großaufgebot der Feuerwehr musste zur Brandbekämpfung Teile der Dachverkleidung von innen abtragen. Vier Tage später brannte es auf der Dorfstraße in Büderich. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte drang schwarzer Rauch aus der Vorder- und Rückseite des zweigeschossigen Wohn- und Geschäftshauses. In der Brandwohnung mussten mehrere Brandquellen abgelöscht werden. Anfang September brannten in Strümp ein hölzerner Carport und ein darunter geparkter Mercedes-Sportwagen fast völlig ab. Die Strümper Wehr bekämpfte die Flammen mit Löschschaum. Am gleichen Tag gelang es den Einsatzkräften aus Lank einen Strohballenbrand in der Entstehungsphase zu löschen. Durch den schnellen Einsatz konnte die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf weitere Ballen und somit einen erheblichen Brand zu verhindern.

 Das Resultat einer Amokfahrt: In Strümp rammte dieser Mercedes-Minivan im Oktober insgesamt drei Fahrzeuge. Alle beteiligten Fahrzeuginsassen wurden dabei verletzt.

Das Resultat einer Amokfahrt: In Strümp rammte dieser Mercedes-Minivan im Oktober insgesamt drei Fahrzeuge. Alle beteiligten Fahrzeuginsassen wurden dabei verletzt.

Foto: Feuerwehr

Ende September verhinderte ein Junge in Büderich womöglich eine Tragödie, als er durch ein Geräusch kurz vor Mitternacht aus dem Schlaf gerissen wurde und Rauch in der Wohnung bemerkte. Daraufhin weckte er seine Mutter und sein Geschwisterkind, die sich zu diesem Zeitpunkt in akuter Lebensgefahr befanden. Alle drei Personen wurden vom Rettungsdienst mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr musste sich mit drei Trupps unter Atemschutz zur Brandquelle vorarbeiten. Die Wohnung war in der Nacht unbewohnbar.

 Auf der A57 wurde im April ein Pkw zwischen dem Auflieger eines Lkw und der Mittelleitplanke eingequetscht. Wie durch ein Wunder kam der Fahrer des Pkw bei dem schweren Unfall ohne Verletzungen davon.

Auf der A57 wurde im April ein Pkw zwischen dem Auflieger eines Lkw und der Mittelleitplanke eingequetscht. Wie durch ein Wunder kam der Fahrer des Pkw bei dem schweren Unfall ohne Verletzungen davon.

Foto: Feuerwehr

Anfang Dezember retteten Polizei und Feuerwehr drei Personen aus einem Mehrfamilienhaus in Büderich und konnten durch ihr schnelles Eingreifen schlimmere Personen- oder Gebäudeschäden verhindern. Giftiger Brandrauch war nach einem Brand in einem Wohnzimmer entstanden und hatte sich durch die geöffnete Wohnungstüre im Treppenhaus und in angrenzenden Wohnungen verteilt.

 Anfang September brannte in Strümp ein hölzerner Carport. Die Flammen mussten mit Löschschaum bekämpft werden.

Anfang September brannte in Strümp ein hölzerner Carport. Die Flammen mussten mit Löschschaum bekämpft werden.

Foto: Feuerwehr

Im April kam es zu einem schweren Verkehrsunfall auf der A57 zwischen einem Lkw und einem Pkw. Der Pkw wurde zwischen der Mittelleitplanke und dem Lkw eingeklemmt. Der Auflieger des Lkw kippte dabei teilweise auf die Mittelleitplanke. Wie durch ein Wunder wurde bei diesem Einsatz keiner der Beteiligten ernsthaft verletzt.

Mitte Juli verlor ein Lkw rund 120 Liter Dieseltreibstoff auf der A52 über die Fahrspuren und den Standstreifen. Insgesamt verbrauchte die Feuerwehr über 40 Säcke Bindemittel zur Beseitigung der Ölspur. Eine Menge an Bindemittel, die für Meerbuscher Verhältnisse statistisch gesehen nur alle fünf Jahre im Verlaufe eines Einsatzes benötigt wird.

Im Oktober folgte dann eine Serie spektakulärer Verkehrsunfälle in Strümp. Ein Minivan schob zwei Pkw auf der Osterather Straße in das angrenzende Feld. Ein drittes Fahrzeug wurde ebenfalls von dem Van gerammt und blieb beschädigt auf der Osterather Straße stehen. Bei dem Unfall wurden alle Fahrzeuginsassen vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Im Juni brachen elf Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen im Rahmen der Feuerwehr-Bereitschaft des Regierungsbezirks Düsseldorf in das Hochwasserschutzgebiet nach Magdeburg auf. Dort halfen sie, Industrieanlagen gegen das steigende Hochwasser zu schützen. Nach drei Tagen und einem erfolgreichen Einsatz konnten sie wieder die Rückfahrt nach Meerbusch antreten.

Statistisch gesehen dauerte jeder Einsatz 42 Minuten und erforderte im Durchschnitt 13 Einsatzkräfte. Insgesamt summierten sich die Einsätze auf 270 Stunden. 100 Mal wurde der Löschzug Osterath alarmiert und führt damit die Tabelle der Freiwilligen Einheiten an. Ebenso wurden die Löschzüge aus Büderich (96 Einsätze), Lank (72 Einsätze) und Strümp (45 Einsätze) entsprechend oft alarmiert. Aber auch die Löschgruppen aus Langst-Kierst (19 Einsätze), Nierst (14 Einsätze) und Ossum-Bösinghoven (10 Einsätze) leisteten 2013 einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in der Stadt.

(RP)
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