Silvester 2013 - Neujahr 2014 Wie man gute Vorsätze endlich einhalten kann

Meerbusch · Endlich abnehmen oder rauchfrei leben - zusammen mit Kristin Nehren geben wir fünf Tipps, wie es endlich klappt mit den guten Vorsätzen.

Kristin Nehren ist Psychotherapeutin und weiß, wie Sie ihre guten Vorsätze endlich einhalten. In Ihrer kleinen Meerbuscher Praxis bietet sie auch Coachings zum Thema an.

Kristin Nehren ist Psychotherapeutin und weiß, wie Sie ihre guten Vorsätze endlich einhalten. In Ihrer kleinen Meerbuscher Praxis bietet sie auch Coachings zum Thema an.

Foto: Dackweiler, Ulli

Abnehmen, mehr Sport treiben, endlich mit dem Rauchen aufhören oder weniger Stress im Job haben - gute Vorsätze zum neuen Jahr gibt es viele. Das Problem: Nach einigen Tagen oder Wochen geraten sie in Vergessenheit und der innere Schweinehund übernimmt wieder. Die Schokolade schmeckt plötzlich allzu gut, die Joggingschuhe liegen im Keller, wegen Termindrucks bleibt die Mittagspause auf der Strecke und bei all dem Stress kann eine kleine Zigarette auch nicht schaden. Spätestens dann sind alle guten Vorsätze wieder passé.

Wie genau das nicht passiert, weiß Kristin Nehren, Heilpraktikerin für Psychotherapie. In ihrer kleinen Praxis in Meerbusch bietet sie persönliche Coachings an und berät Menschen, die sich in Lebenskrisen und Veränderungsprozessen befinden. "Erfolg hat drei Buchstaben - T. U. N", lautet der Leitspruch der Expertin.

Unserer Redaktion in Meerbusch hat Kristin Nehren fünf Tipps verraten, wie Sie es mit der richtigen Strategie schaffen, endlich Ihre guten Vorsätze einzuhalten.

1. Konkrete Ziele formulieren! Bevor sie ins neue Jahr starten, formulieren Sie Ihr persönliches Ziel für 2014. Wichtig ist, das Vorhaben so zu definieren, dass es auch wirklich erreichbar ist. Schwammige Formulierungen wie "Ich muss abnehmen" wirken nicht. Schreiben Sie stattdessen: "Ich werde im Jahr 2014 ein Kilogramm pro Monat abnehmen."

2. Positive Ziele formulieren! Der innere Schweinehund hasst nichts so sehr, als wenn ihm etwas verboten wird. Achten Sie deshalb darauf, Ihren Vorsatz positiv zu formulieren. Statt sich selbst zu verbieten, abends vor dem Fernseher bei der Lieblingsserie zu entspannen, nehmen Sie sich als Sportmuffel besser erst einmal vor, dreimal in der Woche für zehn Minuten Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Laufen Sie beispielsweise Treppen und steigen Sie eine Station früher aus der Straßenbahn aus.

3. Erreichbare Ziele formulieren! Hand aufs Herz - wenn Sie starkes Übergewicht haben, können Sie sich wahrscheinlich nicht innerhalb eines Jahres zum Topmodel wandeln. Und als Manager in einer Führungsposition wird es Ihnen schwerfallen, jeden Tag nach der Arbeit eine Stunde zu meditieren. Definieren Sie deshalb ihre Ziele so, dass sie erreichbar sind. "Wer abnehmen will, sollte erst einmal süße Getränke weglassen. Wer gestresst ist, eine Blitz-Entspannung in der Mittagspause durchführen", erklärt Kristin Nehren.

Eine Ausnahme dieser Regel ist das Rauchen. "Wer mit den Zigaretten abschließen will, der muss ganz mit dem Rauchen aufhören - ohne Ausnahme", weiß Kristin Nehren. Zum Glimmstängel dürfen zukünftige Ex-Raucher also auch nicht in Ausnahmesituationen greifen. Das kann Menschen, die mitten in der Entwöhnung stecken, manchmal sehr schwerfallen. "Nikotin macht abhängiger als Heroin", erklärt die Expertin. Die Sucht kommt in Wellen - ist der Kamm einmal überschritten, wird das Verlangen weniger. Um diese schwierige Situation auszuhalten, brauchen Raucher meist professionelle Hilfe. Aber auch der nächste Punkt kann beim Durchhalten helfen.

4. Ziele vor Augen halten! Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf bunte Zettel und verteilen Sie diese in der Wohnung, im Auto, im Raucherraum oder im Büro. Auf diese Weise verlieren Sie nicht aus den Augen, was Sie sich vorgenommen haben - und warum Ihnen dieses Ziel wichtig war. Die Zettel rufen Ihnen ihr wichtiges Vorhaben noch einmal ins Gedächtnis, wenn Sie die Lust auf eine Zigarette oder eine Tüte Chips überkommt.

5. Ziele nicht aufgeben! Vorfälle sind nicht automatisch Rückfälle. Das heißt: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie doch zur Zigarette gegriffen oder eine Blitz-Entspannung geschwänzt haben. Der Gedanke "Ist doch jetzt eh egal", der schnell nach dem ersten genaschten Stück Schokolade oder einer verpassten Aerobic-Stunde kommt, ist grundlegend falsch. Stattdessen sollen Sie sich zu schon Beginn des Jahres einen Plan B zurechtlegen; und auch nach kleineren Schlappen nicht den Mut verlieren. Die gute Nachricht ist nämlich, dass das menschliche Gehirn umprogrammiert werden kann - genau so wie ein Computer. Und sobald Sie sich also an regelmäßigen Sport, gesunde Ernährung oder das Leben ohne Zigaretten gewöhnt haben, steht bei der Umsetzung der guten Vorsätze auch nicht mehr das eigene Unterbewusstsein im Wege. "Es dauert etwa 60 Tage, bis Verhalten umgelernt wird", weiß Kristin Nehren.

Das Beste kommt außerdem wie immer zum Schluss. "Die eigenen Erfolge zu feiern, hilft beim Durchhalten. Man ist stolz, das sorgt für Glückshormone und das wiederum gibt die Power, dranzubleiben", so die Expertin. Natürlich dürfen auch kleine Belohnungen sein. Nichts motiviert beispielsweise so sehr wie eine neue Jeans - natürlich in einer kleineren Größe. Übrigens: Kristin Nehren weiß ganz genau, wovon sie spricht. 20 Jahre lang war sie starke Raucherin, hatte einen stressigen Job und machte nie Sport. "Ich habe dann erkannt, dass es so nicht weiter geht, und habe mein Verhalten um 180 Grad gedreht." Heute ist sie Sportfan und Nichtraucherin. Schließlich machte sie es dann sogar zu ihrem Beruf, anderen Menschen bei Veränderungen zu helfen. "Ich will anderen Hoffnung und Perspektive geben", erklärt sie ihre Motivation.

(anch)
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