Da Haferkamp aber auch ein Verfechter akribischer Trainingsarbeit ist, bestimmte eben jenes "Wie" dennoch die gesamte Trainingswoche. "Uns hat in der Schlussphase der Mut gefehlt, die Würfe zu nehmen, stattdessen wurde zu viel gepasst", sagt Haferkamp. Anders als Hagen am Spieltag zuvor, war Neuss jedoch nicht in der Lage, Opladens Nervenflattern zum eigenen Vorteil umzumünzen.

Das Weiterschieben der Verantwortung bleibt dennoch als Hauptproblem bestehen. Den fehlenden Mut im Abschluss prangerte der BBZ-Coach nun bereits zum zweiten Mal an. Dennoch sieht er darin mehr eine Momenterscheinung als ein psychologisches Problem. "Ich bin überzeugt, die letzten beiden Partien sind die Ausnahme. Das ist sicher keine große Sache."

Allerdings belegen die Zahlen, dass BBZ im Vergleich zu den ersten Saisonspielen deutlich seltener auf den Korb wirft, und auch da war die Trefferquote schon eher ausbaufähig als zufriedenstellend. "Wir brauchen im Spiel nach vorne eindeutig mehr Mut zum Risiko", meint Haferkamp. Auch deshalb versuchte der BBZ-Trainer, seine Mannschaft diese Woche verstärkt mit Wurftraining aus allen Lagen auf den Ernstfall vorzubereiten.

Am Sonntag heißt der zunächst Moabit Berlin (Heisenberg-Halle, 15 Uhr). Dabei dürfte der Aufsteiger nach zuletzt zwei Niederlagen nicht unbedingt vor Selbstbewusstsein strotzen. Für BBZ dagegen soll mit einem Heimsieg der zuletzt eingeschlagene Weg nach oben fortgesetzt werden, so Haferkamp. Dazu verlangt er neben einer deutlichen Steigerung im Angriff auch mehr Konstanz in der Defensive.