Leverkusen Parkuhr ging zehn Minuten nach

Leverkusen · Tagelang ist die Uhr eines Parkscheinautomaten an der Opladener Birkenbergstraße knapp zehn Minuten nachgegangen. Parkuhren, die falsch ticken, sind keine Seltenheit. Die Stadt rät: Immer Parkschein aufbewahren.

 Test am Donnerstagabend: Neun Minuten beträgt der Unterschied zwischen der Funkuhr und der Uhr des Parkscheinautomaten – gestern hatte die Stadt das Gerät dann wieder nachjustiert.

Test am Donnerstagabend: Neun Minuten beträgt der Unterschied zwischen der Funkuhr und der Uhr des Parkscheinautomaten – gestern hatte die Stadt das Gerät dann wieder nachjustiert.

Foto: uWe Miserius

Die Uhr eines Parkscheinautomaten, die tagelang knapp zehn Minuten nachging, hat Autofahrer an der Opladener Birkenbergstraße verwirrt. Wer den Parkschein gezogen hatte und noch einmal auf die digitale Zeitanzeige auf dem Automaten schaute, blieb meist einen längeren Moment stehen, weil der Zeitunterschied zwischen der Parkuhr und der eigenen Armbanduhr doch erheblich war — zu Ungunsten des Autofahrers. Viele fragten sich daraufhin: "Wenn ich jetzt ausgerechnet in diesen zehn Minuten ein Knöllchen bekomme, muss ich das dann überhaupt zahlen?"

Friedhelm Laufs ist Leiter des Fachbereiches Straßenverkehr bei der Stadt Leverkusen. Er braucht für die Antwort nicht lange zu überlegen: "Selbstverständlich muss der Strafzettel nicht gezahlt werden — vorausgesetzt natürlich, der Autofahrer hat seinen Parkschein aufbewahrt."

Mitarbeiter kontrolliert

Den Nachweis zu führen, ist nach Auskunft des städtischen Experten auf jeden Fall kein Problem: "Ich habe extra einen Mitarbeiter dafür abgestellt, zu kontrollieren, ob die Uhrzeiten stimmen", sagt Laufs. Der notiere die Abweichungen, dokumentiere sie später auch im Rathaus. Wer mit seinem Parkschein komme, könne also genau überprüfen, ob er das Knöllchen in jenen fraglichen zehn Minuten bekommen habe. Der Stadtmitarbeiter sei auch in der Lage, die Uhren wieder nachzujustieren.

Bei den Parkautomaten am Klinikum ist das nicht notwendig. Die sind mit Funkuhren ausgerüstet. Laufs ist sich sicher, dass auch an anderen Stellen im Stadtgebiet noch solche modernen Automaten stehen — "aber ich könnte jetzt nicht spontan sagen, wo überall", sagt Laufs. Immerhin sind 112 Parkscheinautomaten quer über das gesamte Stadtgebiet Leverkusen verteilt. Rund 2000 Mal im Jahr müssen sie geleert werden.

Und immer mal wieder nachgestellt. Denn so selten sind die falsch tickenden Parkzeiterfasser nicht, weiß der Straßenverkehrs-Experte: "Aber meist handelt es sich nur um zwei oder drei Minuten." Dass ein Parkscheinautomat tatsächlich fast zehn Minuten abweicht, ist auch für den Verkehrsfachmann Laufs eher ungewöhnlich. Im Vergleich dazu seien die alten, klassischen Parkuhren, bei denen man einen Schalter drehen musste, bis die gewünschte Parkzeit mechanisch angezeigt wurde, übrigens relativ genau gewesen, verrät Friedhelm Laufs, der die Mechanik eines solchen alten Schätzchens auf seinem Büroschreibtisch stehen hat. "Die haben sich selten mal verstellt", sagt er, "und wenn, dann fast immer zu Gunsten des Parkenden."

Ungenauigkeiten bei modernen Parkautomaten findet Laufs allerdings auch nicht so schlimm. Die Stadt gewähre beim Ziehen eines Parktickets ja noch sechs Minuten zusätzlich — "das gleicht die meisten Abweichungen wieder aus". Und ansonsten gelte ja der Tipp: Parkschein aufbewahren.

Laufs selbst praktiziert das seit vielen Jahren. Zum Sammeln benutzte er früher ein spezielles Kästchen, heute reicht ein Briefumschlag. Soviel stehe aber immer noch fest: "Bei Knöllchen sollte man auf alles vorbereitet sein."

(RP)
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