Leverkusen Klinikum spielt bei Versorgung von Frühchen in der "Champions League"

Leverkusen · Begriffe aus dem Fußball wurden gleich mehrfach zitiert. "Wir spielen Uefa Cup", versicherte Dr. Joachim Eichhorn, Direktor der Kinderklinik, nachdem Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, am Montag die Urkunde als "Zertifiziertes Perinatalzentrum" unterzeichnet hatte.

 Kinderklinik-Chef Joachim Eichhorn arbeitet bei dem Thema eng mit der Gynäkologie zusammen.

Kinderklinik-Chef Joachim Eichhorn arbeitet bei dem Thema eng mit der Gynäkologie zusammen.

Foto: UM

"In der Perinatalmedizin spielen wir zeitweise Champions League", hielt Dr. Kubilay Ertan, Direktor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, dagegen. Ob Uefa Cup oder Champions League: Fest steht, dass das Perinatalzentrum im Klinikum Leverkusen, also die Einrichtung zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen, eine exzellente Versorgung von Mutter und Kind leistet.

Die medizinische und pflegerische Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen, speziell von Frühgeborenen, ist ein äußerst sensibler Bereich. Statistisch gesehen kommt fast jedes zehnte Kind zu früh zur Welt. Pro Jahr werden in Deutschland rund 63.000 Kinder vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren, darunter 8000 vor der 30. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm. Etwa 70 dieser extrem Frühgeborenen erblicken das Licht der Welt im Klinikum, das damit im bundesweiten Ranking unter 223 Zentren an 23. Stelle liegt.

Insgesamt betreut das Perinatalzentrum rund 5000 Mütter aus Leverkusen und Umgebung, in der Klinik für Kinder und Jugendliche werden jährlich 700 kranke Neugeborene stationär behandelt.

Durch die Bestätigung "alle Anforderungen zu erfüllen, um Frühgeborene und durch Krankheit gefährdete neugeborene Kinder auf den bundesweit festgelegten Standard eines spezialisierten Perinatalzentrums der ersten Stufe zu versorgen" habe sich das Klinikum "ein vorzeigbares Alleinstellungsmerkmal in der Region" erarbeitet, betonte Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann. Zu verdanken sei dies der Teamarbeit zwischen Kinder-, Frauenklinik und Qualitätsmanagement.

Doch der Prozess sei noch nicht zu Ende, denn im Dezember 2015 habe der Aufsichtsrat Gelder für Verbesserung, Ausbau und Attraktivierung im Kreißsaal-Bereich zur Verfügung gestellt. Die Zertifizierung sei Belohnung und Anspruch zugleich, bemerkte der ärztlicher Direktor Dr. Jürgen Zumbé: "Je näher wir dem Ziel kommen, umso besser tun wir das für die Menschen in dieser Region."

(gkf)
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