Leverkusen Die Mutter der Studiobühne starb im Alter von 72 Jahren

Leverkusen · Karin Staffe ist tot. Die Intendantin und Regisseurin der Opladener Studiobühne und Theaterpädagogin an der Volkshochschule Leverkusen starb am vergangenen Freitag nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren. Bei der Generalprobe von "Butterbrot" vor zwei Wochen war sie bereits so geschwächt, dass sie nicht mehr dabei sein konnte. Die Proben hat sie zum Teil noch begleitet. Es war die erste Vorstellung, bei der ihr Assistent und Nachfolger Simon Kappes alleine Regie führte.

 Theatergründerin Karin Staffe starb nach schwerer Krankheit.

Theatergründerin Karin Staffe starb nach schwerer Krankheit.

Foto: UM

Karin Staffe war Seele und Mutter der Studiobühne, mit der sie 2010 das 25-jährige Bestehen feiern konnte. Ein Fest mit Chaos, Anarchie und Gesetzlosigkeit, denn für das Silberjubiläum hatte Karin Staffe das skurrile Stück "Tango" von Slawomir Mrozek inszeniert. Heimatlos war die Studiobühne in den ersten Jahren und tingelte zunächst durch Schulen, bis sie 1989 ein winzig kleines aber eigenes Theater zwischen Kunstateliers im Hochbunker an der Karlstraße beziehen konnte.

Ihre Ausbildung hat Karin Staffe am Wiener Max-Reinhardt-Seminar gemacht. "Wer besessen ist vom Theater, der landet auch da", war ihre Überzeugung. Ab 1985 sammelte sie "Besessene" in VHS-Kursen, denen sie noch während ihrer Krankheit die Treue gehalten hat. Aus diesem Kreis rekrutierte sie auch die zehn Mitbegründer ihres ernsthaften und eigenständigen Theaters "Studiobühne". In Eigenleistung hat sie das Theater mit Bühne und ansteigenden Sitzreihen ausgestattet. Ehemann Adolf Staffe wurde 2010 für sein Engagement bei der Leverkusener Tafel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

(mkl)
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