Leverkusen Arbeiten an Dhünnbrücke verzögern sich

Leverkusen · Die erste Hälfte der neuen Dhünnbrücke an der BayArena soll erst im Mai fertig sein, die gesamte Brücke im Februar 2018.

 Während der Verkehr durch ein enges Stück Straße um die Baustelle auf der Dhünnbrücke herumgeführt wird, verlängern sich dort die Arbeiten.

Während der Verkehr durch ein enges Stück Straße um die Baustelle auf der Dhünnbrücke herumgeführt wird, verlängern sich dort die Arbeiten.

Foto: UM

Über die Bismarckstraße - genauer gesagt: Über die dortige Dhünnbrücke, an der zurzeit gearbeitet wird - fährt RP-Leser Kurt Schumacher nur ungern mit dem Auto. "Die Passage ist sehr eng", erklärt er. "Das Straßenstück, das halbseitig auf den Bürgersteig verlegt wurde, ist schlecht befahrbar. Und wenn einem ein Bus entgegenkommt, wird es kriminell." Er habe schon häufig Beinahe-Unfälle beobachtet. Die Behelfsbrücke, die an der BayArena für Fußgänger errichtet sei, komme ebenfalls regelmäßig an ihre Grenzen. "Wenn ein Fußballspiel aus ist, reicht sie nicht für die ganzen Leute, die dann dort entlang gehen." Schumacher wundert sich, dass es an der Baustelle nicht weitergehe. "Vor einigen Monaten wurde ein Kran aufgestellt, aber man sieht dort nie jemanden arbeiten. Das scheint mir schlecht organisiert zu sein."

Und in der Tat: Die Bauarbeiten an der neuen Dhünnbrücke verzögern sich. "Eigentlich wollten wir mit dem ersten Bauabschnitt, also mit der ersten Hälfte der neuen Brücke, im März fertig sein. Es wird jetzt aber erst Mai", berichtet Wolfgang Herwig, Leiter der Technischen Betrieben der Stadt Leverkusen (TBL). Der Grund: "Wir haben einen Qualitätsmangel bei den Bohrpfählen festgestellt." Für den Bau der Dhünnquerung seien zunächst Eisenpfähle in den Boden getrieben und mit Beton ausgegossen worden. Anschließend habe man die Stahlrohre wieder gezogen und bei Überprüfungen Fehler im Beton festgestellt. "Deshalb musste der Beton erst noch ausgebessert werden", erläutert Herwig.

Ende dieser Woche wolle man nun beginnen, Träger auf die Pfeiler zu legen. "Anschließend kommt die eigentliche Brückenplatte drauf." Dann könne der Verkehr umgelegt werden auf die neue Brückenhälfte. "Dort wird er bis etwa Februar 2018 bleiben." Zu diesem Zeitpunkt soll auch die zweite Brückenhälfte fertiggestellt sein. Beendet sei die Baumaßnahme dann allerdings nicht. "Wir müssen schließlich die Behelfsbrücke noch zurückbauen", sagt der TBL-Chef. Dies beeinträchtige jedoch nicht mehr den Verkehrsfluss. "Im Mai 2018 soll alles fertig sein."

2,6 Millionen Euro waren für den Brückenbau veranschlagt. "Für die eigentliche Brücke werden wir damit auch hinkommen", sagt Herwig. "Allerdings sind im Umfeld noch Zusatzarbeiten erforderlich." Neben dem Bau der Behelfsbrücke habe man Leitungen der Energieversorgung Leverkusen (EVL), die ebenfalls über das alte Bauwerk führten, verlegen müssen. "Einen Teil der Kosten dafür trägt die Stadt, so dass das Gesamtprojekt deutlich über drei Millionen Euro kosten wird." Das Ausbessern des fehlerhaften Betons falle jedoch in die Gewährleistung des Bauunternehmens, so dass die Stadt dadurch keine Zusatzkosten habe.

Starke Schäden an der alten Brücke erforderten einen Neubau über der Dhünn. Insbesondere der starke Verkehr hatten dem Bauwerk zu schaffen gemacht, denn es war nicht für die Belastung durch 44 Tonnen schwere Lastwagen ausgelegt. Um eine Vollsperrung der stark befahrenen Bismarckstraße zu vermeiden, entschied man sich für einen Neubau in zwei Teilen - so, wie es auch bei den Arbeiten für die neue Leverkusener Rheinbrücke vorgesehen ist.

(sug)
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