Leichlingen Sportlerheim statt neue Bücherei?

Leichlingen · In dem Satz steckt Brisanz. "Analog Jugendzentrum und Bürgerbegegnungsstätte Witzhelden sollte aus Sicht der Verwaltung das Projekt aus der Investitionszusage der Kreissparkasse Köln (KSK) finanziert werden", heißt es in einem Beratungspapier, das die Stadt den Politikern in der jüngsten Ratssitzung im Zusammenhang mit möglichen Baumaßnahmen vorlegte. Der Satz bezieht sich auf die Errichtung eines Gebäudes im Sportzentrum Balker Aue, das von Schulen und verschiedenen Vereinen genutzt werden könnte. Bürgermeister Ernst Müller machte keinen Hehl daraus, dass er dieses Projekt für wichtig hält. Allein: Die Art der Finanzierung fand nicht überall Zustimmung.

Horsthemke erinnert an Beschluss

Ratsfrau Erika Horsthemke (SPD) stieß die Empfehlung der Verwaltung offensichtlich sogar sauer auf. Das Geld der Kreissparkasse sei doch für die Erweiterung der Stadtbücherei vorgesehen gewesen, erinnerte die Sozialdemokratin. "Dazu haben wir einst einen Ratsbeschluss gefasst, da stehen wir im Wort. Schließlich haben wir auch einen Bildungsauftrag", erinnerte die Vorsitzende des Leichlinger Kulturausschusses. Es sei nicht richtig, die Mittel von der Kreissparkasse jetzt für ein Vereinsheim in der Balker Aue zu "verbraten". "Ich befürchte, dass sonst in den kommenden Jahren im Bereich Bücherei nichts passiert", fügte Horsthemke an, die frank und frei einräumte, sich mit ihrer Meinung nicht im Einklang mit der SPD-Fraktion zu befinden.

Bücherei am Rathaus erweitern

Bürgermeister Müller wandte ein, dass durch den Umbau im Rathaus eine zusätzliche Fläche in einer Größe von 80 bis 100 Quadratmetern frei geworden sei, die von der Bücherei genutzt werden könnte. "Damit könnten wir die Bibliothek von 250 auf 350 Quadratmeter erweitern", sagte der Verwaltungschef. Müller gab aber zu, "dass wir uns für die Bücherei etwas Besseres vorstellen könnten".

Die Erstellung und Finanzierung des Vereinsheims in der Balker Aue soll nun weiter geprüft werden. Eine Option könnte sein, das Gebäude aus Fördergeldern für das Wupperwandel-Projekt bei der Regionale 2010 zu bezahlen. Ziel der Regionale 2010 ist es u.a., den "Sport- und Veranstaltungsraum Balker Aue" weiterzuentwickeln. Dabei soll auch die Wupper als bereicherndes Element stärker in das Freizeitkonzept eingebunden werden.

(RP)
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