Leichlingen Innenstadt: alles zurück auf "Los"

Leichlingen · Bürgermeister Frank Steffes will eine Grundsatz-Entscheidung statt endloser Varianten-Debatten.

 Monopoly ist der Deutschen liebstes Spiel und versinnbildlicht die neue Wendung in der Innenstadt-Debatte.

Monopoly ist der Deutschen liebstes Spiel und versinnbildlicht die neue Wendung in der Innenstadt-Debatte.

Foto: archiv , Montage: peco

"Gehe zurück auf Los", heißt es in den Ereignis-Karten beim Monopoly-Spiel immer mal wieder. Eine solche Karte scheint jetzt auch Bürgermeister Frank Steffes (SPD) für den Bereich der Innenstadt-Entwicklung zu ziehen. In mehreren Vorlagen, die die Stadtverwaltung für die kommende Sitzung des Stadtentwicklungssausschusses vorbereitet hat, werden die Uhren sinnbildlich gesprochen wieder auf Null zurückgedreht.

"Wir müssen aus dem Hamsterrad raus, in dem wir uns seit Jahren nun schon bewegen", fordert der Stadtchef, "und dazu gehört, dass wir endlich damit aufhören, den dritten Schritt vor dem ersten zu machen."

Da werde lang und breit darüber diskutiert, wie künftige Gebäude aussehen sollen oder die Zufahrt geregelt werde - dabei habe die jüngste Sitzung des Arbeitskreises Innenstadtentwicklung doch wieder deutlich gezeigt, dass immer noch keine Einigkeit unter den Teilnehmern besteht, sobald es um konkrete Vorschläge geht, wo denn überhaupt gebaut werden soll.

Deshalb zieht Steffes nun besagte Ereigniskarte und fordert im übertragenen Sinne: alles zurück auf "Los". Zunächst wird jetzt erst einmal aufgelistet, worin sich tatsächlich alle Seiten einig sind - etwa die Quadratmeter-Größe eines neuen Vollsortimenter-Supermarkts.

Dann sollen Grundlagen über den Verlauf des Planungs-Verfahrens erarbeitet werden, die für alle tragbar sind: Steffes schwebt beispielsweise vor, im Vorfeld der Bürger-Befragung gemeinsam lieber festzulegen, über welche Flächen die Wähler denn abstimmen sollen, statt mit konkreten Gebäuden zu kommen.

Soll heißen: Es könnte zum Beispiel gefragt werden, ob die Leute für eine Bebauung des alten Stadtparks sind, des neuen Stadtparks oder ausschließlich der bisher bestehenden Einzelhandelsfläche am Wupperufer. "Wenn sich dann etwa herausstellen sollte, dass eine belastbare Mehrheit tatsächlich nur die Wupperseite bebauen will, dann werden wir das akzeptieren", versichert der Bürgermeister. "Aber dann haben wir wenigstens eine tragbare Übereinkunft, auf der wir weitermachen können." Zur Vorbereitung dieser Befragung sollen die politischen Gremien in den kommenden Wochen genutzt werden, im Mai könnte es dann eine Sondersitzung darüber geben.

"Ich habe immer gesagt, dass ich bis zum Jahresende Klarheit haben möchte - in welche Richtung auch immer", betont Steffes. Denn die Dauer-Diskussionen und permanenten neuen Arbeitsaufträge an die Verwaltung binden Arbeitskräfte in einem Maß, wie es der Verwaltungschef langsam für nicht mehr zumutbar hält.

Dass er persönlich weiterhin von seiner Vision eines neuen Rathauses auf einem Vollsortimenter unter Einbeziehung des alten Stadtparks überzeugt ist, daraus macht Steffes keinen Hehl: Aber auch das sei eben eine Variante, die jetzt erst einmal zurückzustehen habe, " damit wir in den grundsätzlichen Fragen weiterkommen".

Gestern Abend sollte der Arbeitskreis Innenstadt informiert werden.

(RP)
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