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Leichlingen Ehrensenatoren fallen Steffes in den Rücken

Leichlingen · Was einem Wildschwein vor Wochen nicht gelang, schaffte nun Prinz Mike I.: Er und und Kinderprinzessin Nina II. eroberten das Rathaus, nahmen den Schlüssel an sich und entmachteten die Bürgermeister-Einheit Frank Steffes.

 ... hielten es viele Gäste eher mit der Arm-Arbeit und warfen gemäß einer rheinländischen Handlungsanweisung ihre Hände zum Himmel.

... hielten es viele Gäste eher mit der Arm-Arbeit und warfen gemäß einer rheinländischen Handlungsanweisung ihre Hände zum Himmel.

Foto: Thönes Peter

Was war das wieder für ein anstrengendes Ringen und Verhandeln, was hat sich der Bürgermeister wieder geziert: Die Leichlinger Tollitäten mussten gestern einmal mehr alles geben, um dem Stadtoberhaupt an Wieverfastelovend den Rathausschlüssel abspenstig zu machen.

Der Verwaltungs-Chef hatte sich nämlich gut vorbereitet: Als "multifunktionale Rathausselbstverteidigungs-, Stadtverwaltungs-, Bürgermeister-Einheit" stellte sich Frank Steffes leicht martialisch im Tarnanzug mit Helm und Wasserpistolen-Maschinengewehr den Karnevalisten entgegen und verteidigte seine Amtsstube. "Kampferprobt, trinkfest und arbeitsfaul" war er zu allem bereit, um Prinz Mike I. und Kinderprinzessin Nina II. nicht das Feld überlassen zu müssen. Auch seine Truppen hatte er rechtzeitig in Stellung gebracht, Ehrensenatoren und Verwaltung stärkten ihm den Rücken - um ihm später in selbigen zu fallen. Aber davon sollte Steffes erst später erfahren.

 Während die Tänzerinnen des TSV Rhein-Wupper mit Athletik, Ästhetik und gelungener Bein-Arbeit glänzten, ....

Während die Tänzerinnen des TSV Rhein-Wupper mit Athletik, Ästhetik und gelungener Bein-Arbeit glänzten, ....

Foto: Thönes Peter

Gründe, warum es viel zu gefährlich sei, den Jecken den Rathausschlüssel zu überlassen, hatte er genug. So habe erst vor kurzem ein Wildschwein versucht, das Rathaus zu stürmen, und der Stadtrat habe gar beschlossen, das Gebäude ganz abzureißen. Doch die Jecken - allen voran Prinz Mike - ließen sich nicht abwimmeln: "Wir sind die multifunktionale Rathaussturm-Unterhaltungseinheit", tönte der Narrenchef. Um dem Bürgermeister Zeit zum Überlegen zu lassen, stimmte er auch noch die aktuelle Leichlinger Nationalhymne "Ihr lieben Leichlinger Jecken" an, zunächst half es aber nichts.

"Mit diesen Qualitäten seid Ihr im Rathaus nicht zu gebrauchen. Unterhaltung stört meinen Büroschlaf", wies Steffes die Karnevalisten zurück. Erst, als der Prinz ihm versprach, das Rathaus zu bewachen, kam Steffes ins Grübeln. Ausschlaggebend dafür, dass er den Schlüssel - erwartungsgemäß - schließlich herausrückte, war vor allem ein Argument: Die Ehrensenatoren, die er eigentlich zu seiner Unterstützung mitgebracht hatte, wechselten die Seiten und spendeten dem Roten Kreuz neue Blutdruckmessgeräte. Dafür übernahmen sie die Macht bis Aschermittwoch.

 Wenn zwei sich streiten, legt die Dritte ihren kessesten Gesichtsausdruck auf: Als Prinz Mike I. und Bürgermeister Frank Steffes noch lächelnd rangelten, schien Kinderprinzessin Nina II. bereits eine Ahnung zu haben, wer am Ende den Sieg, also den Rathaus-Schlüssel, davontragen sollte.

Wenn zwei sich streiten, legt die Dritte ihren kessesten Gesichtsausdruck auf: Als Prinz Mike I. und Bürgermeister Frank Steffes noch lächelnd rangelten, schien Kinderprinzessin Nina II. bereits eine Ahnung zu haben, wer am Ende den Sieg, also den Rathaus-Schlüssel, davontragen sollte.

Foto: Peter Thönes
 Das Rote Kreuz zählte auch zu den Gewinnern im Festzelt. Die Mitarbeiter erhielten neue Blutdruckmessgeräte ...

Das Rote Kreuz zählte auch zu den Gewinnern im Festzelt. Die Mitarbeiter erhielten neue Blutdruckmessgeräte ...

Foto: Thönes Peter
 .... - offenbar sehr zum Erstaunen dieser beiden mit viele Akkuratesse und Liebe zum Detail geschmickten Besucher.

.... - offenbar sehr zum Erstaunen dieser beiden mit viele Akkuratesse und Liebe zum Detail geschmickten Besucher.

Foto: Thönes Peter

Den Schlagabtausch zwischen Jecken und Stadtobrigkeit verfolgten diesmal besonders viele Gäste: Das Zelt vor dem Rathaus war schon zu morgendlicher Stunde gut gefüllt. Als letzte Amtshandlung musste Frank Steffes aber vorwarnen: Angesichts der Unwetterwarnungen kündigte er an, das Zelt aus Sicherheitsgründen ab Windstärke acht räumen lassen zu müssen. Doch dazu kam es bis zum Abend nicht. Der angekündigte Wind hielt aber die Feuerwehr auf Trab. Bis 18 Uhr rückte sie zu fünf Einsätzen aus, bei denen Äste abgeknickt oder Bäume umgestürzt waren (Bericht: Seite 4).

(inbo)
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