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Monheim Schulen schließen - Stadt hat neue Pläne

Monheim · Paul-Maar-Schule und Anton-Schwarz-Schule laufen 2017 aus. Auf den Grundstücken sollen viele neue Wohneinheiten entstehen.

 Die Paul-Maar-Schule in Baumberg stellt im Sommer 2017 ihren Betrieb ein. Auf dem Gelände soll das "Sophie-Scholl-Quartier" entstehen.

Die Paul-Maar-Schule in Baumberg stellt im Sommer 2017 ihren Betrieb ein. Auf dem Gelände soll das "Sophie-Scholl-Quartier" entstehen.

Foto: MATZERATH

Für Robert Ullrich ist klar, warum mehr Wohnraum in Monheim notwendig ist. "Durch die Ansiedlung von Unternehmen sind in den letzten Jahren rund 1500 neue Arbeitsplätze in Monheim entstanden", sagt der Stadtplaner. "Es ist natürlich unser Ziel, dass die Menschen möglichst auch hier wohnen und leben können." Das sei gut für die Kommune und auch den Einzelhandel vor Ort.

Da passt es gut, dass 2017 gleich zwei zentral gelegene Grundstücke mit hohem Entwicklungspotenzial frei werden. Dann laufen die Paul-Maar-Schule in Baumberg und die Anton-Schwarz-Schule im Berliner Viertel aus. Beide Grundstücke sollen bereits jetzt umfassend überplant werden, damit bis 2017 Baurecht besteht. Für die Standorte will die Stadt ein konkurrierendes Gutachterverfahren starten. Jeweils drei Planungsbüros sollen sich mit den Projekten beschäftigen.

"Das Ganze wird in bewährter Manier moderiert und durch Bürgerworkshops begleitet", sagt Kerstin Frey aus der Abteilung Stadtplanung. Die Auftaktveranstaltung sei für das Frühjahr 2016 geplant. "Beide Flächen bieten viele Möglichkeiten zur Neugestaltung", ist sie überzeugt. Ziel sei ein lebendiges Wohnquartier mit Einzelhandel und Freizeitwert.

Unter dem Titel "Sophie-Scholl-Quartier" sollen 150 bis 200 neue Wohneinheiten nebst einiger Einzelhandelsflächen auf dem Gelände der Paul-Maar-Schule in Baumberg entstehen. Dabei soll eine "architektonische Brücke" zwischen der umliegenden Wohnbebauung geschlagen werden. Die Höhe der Gebäude vor Ort variiert stark - vom zehngeschossigen Wohnblock im Süden bis zum Einfamilienhaus im nordwestlichen Bereich. "Wir wollen vorhandene mit neuen Strukturen verbinden", sagt Frey. Dabei seien drei- bis sechsgeschossige Bauten denkbar.

Insgesamt geht es in Baumberg um eine Planungsfläche von rund 20.000 Quadratmetern, von denen rund ein Fünftel aus Grünflächen bestehen soll. Diese sollen mit dem Grünstreifen vor Ort verbunden werden, der laut Stadtplaner Thomas Waters einer deutlichen Aufwertung bedarf, um den Freizeitwert zu Erhöhen. "Wir versprechen uns von der Planung auch eine Belebung des Einzelhandels am Holzweg", sagt er. Seit vielen Jahren ist das Einkaufszentrum ein Problemkind der Wirtschaftsförderung.

Im Berliner Viertel, wo 2017 die Anton-Schwarz-Schule ausläuft, ist ein ähnliches Verfahren geplant. Auf dem rund 22.000 Quadratmeter großen Areal sollen 150 bis 250 Wohneinheiten entstehen, davon 30 Prozent als öffentlich geförderter Wohnraum. Vier bis fünf Geschosse sind vor Ort denkbar. Dabei will die Stadt vor allem auf Maisonettewohnungen und Lofts setzen. Auch Mehrgenerationenhäuser, Ateliers und Gastronomien seien in den Erdgeschossen vor Ort denkbar, sagt Frey. Die Zielgruppe seien junge Familien und Paare: "Wir sind gespannt auf die Ideen der Planer."

(RP)
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