Viele Chancen – FC schlägt sich selbst

"Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech hinzu" – so ähnlich musste gestern Beeck die Partie gegen Bergneustadt vorkommen. Der FC hatte genügend Chancen, traf aber nicht. Und dann leitete Philipp Reichartz mit einem krassen Patzer auch noch das 0:1 ein. Am Ende stand es 0:2.

Mit breiter Brust kam der SSV Bergneustadt gestern ins Beecker Waldstadion. Kein Wunder nach dem – zumindest in der Höhe – völlig überraschenden 5:0-Auftaktsieg des Aufsteigers in Lich-Steinstraß. Und auch gestern beim FC Wegberg-Beeck ließ es sich für die Gäste aus dem tiefen Bergischen Land gut an, führten sie doch rasch 1:0.

Einen zufriedenen Eindruck machte ihr Coach Torsten Reisewitz deswegen aber nicht. Statt dessen schüttelte er immer wieder den Kopf, war mit dem Spiel seiner Schützlinge gar nicht einverstanden. "Die ersten 60 Minuten waren wir doch gar nicht auf dem Platz. Wenn Beeck zur Pause 5:1 führt, hätten wir uns nicht beschweren dürfen", durfte er später unwidersprochen feststellen. Weil der FC trotz drückender Überlegenheit aber kein einziges Mal ins Tor traf und der SSV am Ende noch einen tödlichen Konter setzte, verlor Beeck 0:2 – und hat auch nach 180 Liga-Minuten damit noch kein Tor geschossen.

"Rund 15 Chancen in zwei Spielen"

"In diesen beiden Spielen haben wir rund 15 Chancen gehabt, aber kein Tor gemacht. Diesen Vorwurf müssen sich meine Jungs gefallen lassen – einen anderen kann ich ihnen nicht machen. Wir waren heute doch 80 Minuten lang die klar dominierende Mannschaft, haben zudem fast nichts zugelassen", haderte FC-Coach André Sieberichs.

Und dennoch schlug sich Beeck quasi auch noch selbst. Denn nach den ersten Duftmarken von Michael Meven (3.) und Johannes Walbaum (12.) im gegnerischen Strafraum setzte auch das nächste Ausrufezeichen ein Beecker – wohl am eigenen Strafraum: Philipp Reichartz verändelte den Ball als letzter Mann gegen Patrick Siebert, der schlenzte den Ball ins Tor (15.).

Beeck, bei dem Sven Regn für den verletzten Dominik Bischoff als zweiter "Sechser" auflief (Johannes Walbaum rutschte dafür auf die Bischoff-Position ins linke Mittelfeld), zeigte sich unbeeindruckt. Speziell über die rechte Seite mit dem in der ersten Hälfte sehr agilen Dennis Puhl wurde immer wieder der Bohrer angelegt, und weitere Chancen hatten Meven mit der Schulter (19.) und zweimal Walbaum (32./40.).

Dieses Duo hatte auch nach dem Seitenwechsel die größten Chancen. Meven verzog knapp am langen Eck vorbei (54.) und zwang Bergneustadts guten Keeper Dustin Bäcker zu einer Glanzparade (65.), dazwischen war Walbaum im Gewühl gescheitert (58.). Mit der im Grunde ersten wirklichen Chance machte der SSV dann auch schon das 2:0 durch den eingewechselten Alexander Röger (81.). Beeck gab noch nicht auf. Doch als dann auch der eingewechselte Kevin Rapp am glänzenden Bäcker scheiterte (85.), war die Messe gelesen.

Selbstkritisch äußerte sich Meven, der den blassen Sturmkollegen David Sasse deutlich an Wirkung übertroffen hatte: "Ich finde, das war heute kein Pech. Auch ich selbst war im Abschluss einfach nicht konzentriert genug, fehlte die letzte Präzision." Keine Parallelen wollte er aber zum Vorjahr ziehen, als Beeck daheim gegen gleich drei Aufsteiger verlor: "Da haben wir ja auch immer schlecht gespielt. Das war heute aber sicherlich anders."

Beeck: Spago – Puhl, Reichartz (58. Ajani), Ndoum, Klinger – Enache (80. Rapp), Regn – Berkigt, Walbaum – Meven, Sasse

(RP)
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