Krefeld Risiko-Turm auf Spielplatz

Krefeld · Auf dem Kinderspielplatz An de Welt in Fischeln spielen an warmen Tagen bis zu 40 Kinder. Seit Jahren verfällt dort das Klettergerüst und wird von der Stadt nur notdürftig repariert. Sicher ist er schon lange nicht mehr, doch erst jetzt wird er abgerissen. Für einen Ersatz fehlt der Stadt das Geld.

 Dirk und Sylwia Wetzel, Spielplatzpaten von An De Welt, mit ihren Kindern Sophie und Kai. Deren Lieblingskletterturm ist schon lange nicht mehr sicher und soll jetzt abgerissen werden. Ein neuer Turm muss erst finanziert werden.

Dirk und Sylwia Wetzel, Spielplatzpaten von An De Welt, mit ihren Kindern Sophie und Kai. Deren Lieblingskletterturm ist schon lange nicht mehr sicher und soll jetzt abgerissen werden. Ein neuer Turm muss erst finanziert werden.

Foto: STRÜCKEN

"Achtung!" steht mit Kreide geschrieben auf Augenhöhe eines Erwachsenen auf den morschen Holzbrettern des Kletterturms auf dem Spielplatz An de Welt. Der Turm verfällt seit Jahren. Schon dreimal wurde er von Polizei und Ordnungsamt gesperrt und von der Stadt ausgebessert, um ihn wieder sicher zu machen. Erfolgreich waren die Reparaturen allerdings nicht. Nun hat auch die Stadt erkannt, dass er eine Gefahr für die Kinder darstellt. In den kommenden Wochen soll er abgerissen werden, gesperrt ist er jedoch noch nicht und für einen Ersatz fehlt der Stadt das Geld.

Nun versucht das Ehepaar Wetzel, beide Spielplatzpaten, diesen durch Spenden und Eigenmittel zu finanzieren, denn der Turm ist bei den Kindern sehr beliebt. "Teilweise kommen sie auch aus der Innenstadt", berichtet Dirk Wetzel. Der Spielplatz ist gut überschaubar, gepflegt und ruhig. Bei gutem Wetter spielen hier bis zu 40 Kinder.

Investitionsbedarf gibt es an allen Ecken. Die einzige Sitzbank haben Dirk Wetzel und seine Ehefrau Sylwia selbst angeschafft. Auch den Sand erneuerten und verteilten sie von Hand und sammelten Spenden für ein Holzspielhaus. Mit jedem Anliegen hatte sich das Ehepaar zunächst an die Stadt gewandt. Die immer gleiche Antwort: Es fehlt das Geld. Man würde die Paten zwar beim Aufbau neuer Geräte unterstützen, hieß es, diese anschaffen und pflegen müssten sie aber selbst.

So auch im Falle des Kletterturms. Vor vier Jahren meldeten Wetzels zum ersten Mal Sicherheitsmängel am Turm und schlugen vor, ihn zu ersetzen, da er insgesamt sein Funktionsalter überschritten hatte. Dies lehnte die Stadt ab und reparierte ihn immer wieder notdürftig. Marode Stützpfeiler wurden mit einer Metallmanschette ummantelt, deren scharfe Kanten allerdings wenig kindergeeignet sind. Das kaputte Seilgerüst, an dem man am Turm emporklettern kann, wurde an den Stellen, wo die ersten Drähte herausschauten, mit Isotape umklebt. Neben Schrauben, die im morschen Holz den Halt verloren, wurden längere gesetzt.

Anfang dieser Woche teilte die Stadt den Spielplatzpaten schließlich mit, dass der Turm nun abgerissen werde. Er sei nicht mehr sicher genug. Dennoch ist er nach wie vor bespielbar und wird erst nächste Woche mit einem Bauzaun umgeben. Wann genau er abgerissen wird, ist bislang noch unklar. Die Spielplatzpaten hoffen auf Unterstützung durch die Bayer Foundation, die schon einmal ein Spielgerät stiftete. Diese fördert aber nur bis zu einem Betrag von 5000 Euro. Ein neuer Turm würde rund 15 000 kosten. Ein Spendenkonto dafür wollte die Stadt nicht freigeben, bot aber an, bei Spenden über 50 Euro eine Spendenquittung auszustellen.

(RP/rl)
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